• Julian Nagelsmann übernimmt das Training beim FC Bayern München
  • Foto: imago images/Sven Simon

Flick darf für Show-Spiel gehen: Nagelsmann zu Bayern – so lief der 60-Millionen-Deal

Wenig Schlaf und große Summen. Ab Sonntag wurde zwischen München und Leipzig fleißig am Trainerkarussell gedreht, am Dienstag sahen sich dann alle Seiten als Sieger im Millionenspiel, das Julian Nagelsmann nach München und Hansi Flick wohl zum Bundestrainer befördert. 

Die Nacht zum Montag war für Bayern München und Julian Nagelsmann entscheidend. In den späten Abendstunden waren sich die Parteien über die Vertragsmodalitäten einig: Der gebürtige Landsberger erhält in München einen Kontrakt über fünf Jahre und soll acht Millionen Euro brutto pro Jahr kassieren. Das überzeugte Nagelsmann, Leipzig am Montag um seine Freigabe zu bitten.

Nagelsmann verdient bei Bayern acht Millionen im Jahr

Ohne die Pandemie hätte Nagelsmann wohl noch mehr Geld verdienen können. Doch den Bayern sagt man nicht wegen ein, zwei Millionen ab. „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich diesen Job gerne annehmen würde, wenn sich die Gelegenheit ergeben sollte“, erklärte der 33-Jährige: „Es ist für mich etwas sehr Spezielles, das Traineramt beim FC Bayern zu übernehmen.“

Für Nagelsmann: RB Leipzig erhält bis zu 20 Millionen aus München

Doch da er ja noch bis 2023 an die Sachsen gebunden war, begann damit erst der zäheste Punkt der Gespräche. Wie viel Ablöse müssten die Münchner nach Leipzig überweisen, um ihren Wunschtrainer zu verpflichten? 30 Millionen Euro wurden zwischenzeitlich kolportiert, das Vierfache der bislang höchsten Trainer-Ablöse in der Bundesliga – die gerade erst vereinbarten 7,5 Millionen Euro, die Mönchengladbach für Adi Hütter nach Frankfurt überweist.

Neben Nagelsmann geht auch Upamecano zu den Bayern

Es ging dann aber günstiger. Nach MOPO-Informationen zahlt Bayern München einen Sockelbetrag von knapp 15 Millionen Euro, der durch Prämien wachsen kann, aber auch im Höchstfall nicht über der 20-Millionen-Marke liegt. Zusammen mit den schon lange verabredeten 42,5 Millionen Euro für Abwehrchef Dayot Upamecano überweisen die Münchner also rund 60 Millionen Euro an die „Bullen“. Und das Nagelsmann-Paket allein kostet die Bayern inklusive des Gehalts (40 Millionen für fünf Jahre) auch knapp 60 Millionen.

Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff sah damit seine „finanziellen Vorstellungen realisiert“. Das Motto sei nun: „Voller Angriff auf Julian Nagelsmann und den FC Bayern!“

Nagelsmann nach München – Flick kann Bundestrainer werden

Somit war, ganz nebenbei, auch klar, dass Triple-Trainer Hansi Flick den Münchnern wunschgemäß Ade sagen durfte. Sollte Flick wie erwartet Bundestrainer werden, wird der FC Bayern zwar keine Ablöse vom Verband erhalten. Dafür ist aber ein Show-Spiel zwischen Bayern München und der Nationalmannschaft geplant, dessen Einnahmen an den Rekordmeister fließen. 

Nun soll Nagelsmann in München eine Ära prägen. „Allein schon Julians Vertragslaufzeit von fünf Jahren zeigt, wie sehr er sich mit dem FC Bayern identifiziert“, sagte Vorstandsmitglied Oliver Kahn. Und Sportvorstand Hasan Salihamidzic kündigte an: „Wir werden viel Freude an ihm haben.“

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Nagelsmann selbst gab sich betont gelassen: „Es gibt viele Spieler, die deutlich mehr kosten, auch die haben mit dem Druck umzugehen und ihre Leistung zu bringen. So ist es bei mir auch.“

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