Football-Experte beim HSV: Patrick Esume: So lief sein erster Tag im Volkspark
Da staunte der eine oder andere Trainings-Besucher im Volkspark nicht schlecht, als die Profis am Mittwoch auf den Rasen marschierten. Mittendrin und direkt neben Trainer Dieter Hecking: Patrick Esume. Ex-Football-Profi und großer Experte seines Sports, zudem als Motivationstrainer bekannt. Zehn Tage lang wird der 46-Jährige beim HSV hospitieren und Hecking über die Schulter gucken.
Bereits vor der Saison hatte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (pflegt seit Jahren enge Drähte zu Esume) in der MOPO angekündigt, den Coach vielleicht im Laufe der Saison mal dazuzunehmen. Nun machte der Klub Nägel mit Köpfen. Allerdings soll das „Motivationsmonster“ keine Kabinenansprachen halten sondern nur beobachten. „Patrick ist reiner Zuschauer beim Trainerteam Dieter Hecking“, erklärt Boldt. „Vielleicht gibt er als Beobachter aber mal eine Einschätzung ab, wie er Dinge wahrnimmt.“
HSV-Trainer Hecking traf sich zuvor mit Esume
Konkretisiert hatten sich die Esume-Pläne in der Winterpause. Hecking traf sich mit dem Football-Guru, hob dann den Daumen. „Er empfand Patrick als sehr angenehm“, so Boldt, der davon ausgeht „dass beide Seiten von der Hospitation profitieren können. Patrick beschäftigt sich viel mit Leadership, Technologien und Mannschaftsstrukturen.“
Genau letzteres könnte dem HSV zu Gute kommen, wenngleich er bemüht ist, Esumes Engagement nicht zu hoch zu hängen. Dass der seine Rolle allerdings nicht allein als stiller Beobachter sieht, wurde schon an seinem ersten Tag im Volkspark deutlich. Esume suchte die Gespräche mit Spielern, war dabei stets positiv. Intensiv beobachtete er die Einheit, tauschte sich danach mit Hecking und dessen Assistenten Dirk Bremser aus. Kleine Bausteine für einen Sieg Sonnabend in Aue?
Ob Esume beim HSV weitermacht, ist offen
Für die Zeit nach der Hospitation gibt es keine konkreten Pläne. Alles kann, nichts muss. „Grundsätzlich gibt es keinen Grund, sich neuen und guten Dingen zu verschließen“, sagt Boldt.
Zumal auch Esume über seinen Schatten springt. Ende der siebziger Jahre wurde er noch von HSV-Fans im Volkspark rassistisch beleidigt. „Zu so einem Verein, der solche Leute in seinem Stadion tolerierte, wollte ich wirklich nicht dazugehören“, schildert er in seiner Autobiografie „Believe the Hype“. Nun ist er zurück. Zumindest vorerst.