Formel 1: Vettel als Geisterfahrer! Sechs Piloten verweigern Anti-Rassismus-Protest
Hammer-Start in die erste Geister-Saison der Formel 1. Pole-Setter Valtteri Bottas (30) feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg im Österreich-GP. Aber hinter dem Mercedes-Finnen ging es drunter und drüber.
Weltmeister Lewis Hamilton (35) wurde kurz vor dem Start wegen Überholens unter gelben Flaggen im Qualifying auf Startplatz fünf strafversetzt. Später sah er schon wie der sichere Zweite aus. Doch wegen eines zu harten Verteidigungsmanövers gegen Alexander Albon (24, Red Bull) erhielt er eine Fünf-Sekunden-Strafe und wurde Vierter. Hamilton nahm’s locker: „Die Strafe muss ich akzeptieren, dann geht’s weiter.“
Charles Leclerc freut sich über Platz zwei im Ferrari
So erbte Charles Leclerc (22) Platz zwei. Und das trotz der roten Ferrari-Gurke, die im Qualifying (7.) eine Sekunde langsamer als sein Vorjahreswagen war. „Mit Platz zwei bin ich natürlich sehr zufrieden. Damit habe ich nicht gerechnet“, gestand Leclerc und mahnte: „Wir sind noch weit entfernt davon, wo wir hinwollen.“
McLaren-Pilot Lando Norris vervollständigt das Podium
Dahinter feierte McLaren das erste Podium seit langem durch den britischen Jungstar Lando Norris (20). Auch dank des Technik-Defekts des Zweitplatzierten Max Verstappen (22) in der zwölften Runde. Der Motorschaden an seinem Red Bull-Honda ließ den Traum des Vorjahressiegers vom Sieg-Hattrick in Spielberg platzen.
Sebastian Vettel dreht sich und enttäuscht mit Platz zehn
Horror-Rennen dagegen für Sebastian Vettel (33). Der zuvor von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (50) unwürdig ausgebootete Altmeister untermauerte nach einem Fahrfehler im Qualifying seinen Titel als Pirouetten-König der Formel 1. Vom elften Rang gestartet, verbremste er sich in der 32. Runde beim verunglückten Angriff auf Carlos Sainz jr. (25) und drehte sich. Am Ende schaffte er es gerade so auf Rang zehn.
Sebastian Vettel erneut unzufrieden mit seinem Ferrari
Und so erklärte Vettel den Verbremser: „Das war nicht der einzige. Ich hatte unheimliche Probleme, das Auto auf der Strecke zu halten. Das ist mit Sicherheit nicht das Auto, das ich am Freitag hatte. So brauchen wir über vordere Plätze nicht zu reden. Wir haben auf jeden Fall noch viel Arbeit.“
Beide Red Bull erreichen nicht das Ziel in Spielberg
Und auch die politischen Intrigen machten dieses erste Geisterrennen spannend. Erst protestierte Red Bull erfolglos gegen Mercedes’ innovatives Lenkrad-System „DAS“, mit dem Hamilton und Bottas die Spur ihrer Vorderräder verstellen können. Mit dem zweiten Protest gegen Hamilton war das Dosen-Team dann erfolgreich. Nützte aber auch nichts: Beide Red Bull sahen nicht die Zielflagge.
Verstappen, Leclerc, Bottas & Co. gehen nicht auf die Knie
Und auch beim Kampf gegen den Rassismus gab es keine Einigkeit: Nur 14 der 20 Piloten gingen bei der Nationalhymne in schwarzen Shirts mit der Aufschrift „End Racism“ oder „Black Lives Matter“ auf die Knie. Ferrari-Fahrer Charles Leclerc (Monaco) und Red-Bull-Pilot Max Verstappen (Niederlande) gehörten zu denen, die nicht das Knie beugten. Dazu zählten außerdem die beiden Alfa-Romeo-Fahrer Antonio Giovinazzi (Italien) und Kimi Räikkönen (Finnland) sowie Daniil Kvyat (Russland/Alpha Tauri) und Carlos Sainz (Spanien/McLaren). Ihr Verhalten erklärten sie damit, dass das Niederknien in einigen Ländern als respektlose Geste angesehen werde.