• Unter Druck: Ex-Nationalspieler Steffen Freund (50)
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Fragwürdige Aussagen: Rassismus live im TV? Das sagen Steffen Freund und Sport1

Rassistische Ansichten oder alles nur ein Missverständnis? Die Aussagen von Ex-Nationalspieler Steffen Freund in der Sport1-Sendung „Doppelpass“ werden weiter heiß diskutiert. Der frühere Schalker Profi zog darin eine Verbindung zwischen Undiszipliniertheiten der Schalker Spieler Nabil Bentaleb und Amine Harit und deren Herkunft.

Später entschuldigte Freund sich bei Twitter dafür, dass er sich „leider so missverständlich ausgedrückt“ habe.

Rassismus? Steffen Freund nach Aussagen über Schalke-Profis in Erklärungsnot

Über Bentaleb sagte der Europameister von 1996: „Er ist einer der besten Spieler dann auch. Im Endeffekt bei Schalke gelandet. Aber ist französisch-algerischer Herkunft. Charakter… Wenn sie einen Kaderplaner haben, muss man wissen, dass da auch eine Disziplinlosigkeit schnell kommt, wenn er nicht derjenige ist, der gesetzt ist.“ Es sei aber wichtig zu „malochen“ auf Schalke.

„Und dann bin ich eben bei Harit. Auch er kann das natürlich nicht mit seinen Wurzeln“, sagte Freund. Harit ist ein in Frankreich geborener marokkanischer Nationalspieler. Beide Profis sind auf Schalke derzeit zum wiederholten Male suspendiert.

Steffen Freund sieht Zusammenhang zwischen Wurzeln von Schalkes Bentaleb und Harit und deren Leistung

In derselben Sendung versuchte Freund später seine Aussagen zu erklären.“ Ich habe in den öffentlichen Medien gehört, dass das rassistisch rübergekommen ist. Das war so natürlich nicht gemeint“, sagte der 50-Jährige. Jedoch spiele die Herkunft eine Rolle, wie man als Mensch aufwachse.

„Und wie deine Mentalität ist. In Tottenham, wenn ihm das Spiel nicht gefallen hat, hat er das Spielfeld einfach verlassen“, sagte Freund, der ebenso wie Bentaleb früher auch für die Spurs spielte.

Später schrieb Freund: ¡Jeder der mich und meine Karriere als Spieler und als Trainer ein wenig kennt, weiß, dass ich jede Form von Rassismus zutiefst verabscheue. Natürlich sind weder Hautfarbe, Glaube oder Herkunft für die Leistungen eines Spielers im Training und auf dem Platz entscheidend.“

Aussagen von Steffen Freund: Sport1 distanziert sich

Der Sender Sport1 reagiert am Montag noch einmal offiziell. Boss Olaf Schröder sagte: „Es ist uns sehr wichtig, in aller Deutlichkeit zu betonen, dass wir uns grundsätzlich und unmissverständlich von jeglichem rassistischen oder in irgendeiner Art und Weise extremistischen Gedankengut distanzieren – und solchen Inhalten auf unserer Sportplattform auch kein Forum bieten.“

Chefredakteur Pit Gottschalk ergänzte: „Nach den Aussagen von Steffen Freund haben wir ihm nach einem persönlichen Gespräch vor Ort noch während der laufenden Sendung die Möglichkeit gegeben, seine Äußerungen als Gast in unserer Talkrunde einzuordnen und zu revidieren. Zudem hat er das im Anschluss an den ‚Doppelpass‘ auch noch einmal über die Social-Media-Kanäle getan. Es ist unser oberstes Prinzip, dass auf SPORT1 kein Platz sein darf für Äußerungen, die auch nur den Interpretationsspielraum zulassen, in irgendeiner Form rassistisch oder diskriminierend zu sein.“

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