0:0! Schottland bremst England aus
Das war nicht das neue, das war ein ganz, ganz altes England. Im prestigeträchtigen Duell mit Schottland gab’s nur ein 0:0 – und der kleine Nachbar aus dem Norden hätte sogar gewinnen können.
Bei aller Rivalität, vor dem Anpfiff setzten beide Mannschaften gemeinsam ein Zeichen und gingen aus Solidarität mit der „Black Lives Matter“-Bewegung auf die Knie. Auch der spanische Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz machte mit. Die meisten Fans im Wembley-Stadion applaudierten, Pfiffe gab es nur vereinzelt.
EM 2021: Schottland erkämpft ein 0:0 in England
Missmutiger wurden die englischen Fans im Wembley-Stadion, als sie die Schotten mutig aufspielen sahen. Einen gefährlichen Schuss von Che Adams (4.) bekam die englische Abwehr noch weggeblockt, Stephen O’Donnell (30.) zwang England-Keeper Jordan Pickford dann zu einer starken Parade. Als Pickford nach einem Schuss von Lyndon Dykes (62.) schon geschlagen war, köpfte Reece James den Ball noch kurz vor der Linie weg – Schottland suchte im 115. Duell mit dem „Auld Enemy“ mutig seine Chancen.
EM 2021: Stones hat die einzige gute England-Chance
Und der Favorit? Der allein gelassene John Stones (11.) köpfte nach einer Ecke an die Latte. Doch ansonsten wirkte das englische Spiel lange statisch. Mittelfeldmotor Mason Mount zeigte ab und zu seine Klasse, wurde aber insgesamt vom schottischen „Sechser“ Billy Gilmour ganz gut in Schach gehalten. Selbst als Gilmour eine Viertelstunde vor Schluss erschöpft den Platz verließ, waren die Schotten dem Sieg näher: Che Adams (78.) hätte mit einem Dropkick in den Knick fußballerisch unsterblich werden können, traf den Ball aber nicht richtig.
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22.500 Zuschauer verfolgten die „Battle of Britain“ im Wembley-Stadion. Ob dort wie geplant auch Halbfinale und Endspiel der EM stattfinden, steht mittlerweile in Frage. Wegen der hohen 70er-Corona-Inzidenz durch die grassierende Delta-Variante hat Großbritannien geplante Lockerungen auf Mitte Juli verschoben. Nun droht die UEFA, die letzten EM-Spiele nach Budapest zu verlegen, falls rund 2500 VIP-Gäste und Funktionäre nicht ohne Quarantänemaßnahmen nach London dürfen. Man werde mit der UEFA sprechen „und sehen, ob wir einige vernünftige Zugeständnisse machen können, aber Priorität muss die öffentliche Gesundheit haben“, kündigte Premierminister Boris Johnson an.