„Grenzwertig!“ DFB-Star Gosens kritisiert die UEFA
Muss das wirklich sein? Zum Giganten-Duell zwischen England und dem DFB-Team (Dienstag, 18 Uhr, live in der ARD) dürfen etwa 40.000 Fans nach Wembley kommen, doppelt so viele, wie bislang an gleicher Stelle bei dieser EM zugelassen wurden. Trotz der sich täglich zuspitzenden Corona-Lage im Land zieht die UEFA ihren Plan durch. Viele Spieler schütteln darüber den Kopf, DFB-Kicker Robin Gosens ging mit seinem Unmut sogar an die Öffentlichkeit.
Die Lage wird immer bedrohlicher. Seit rund einem Monat steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in London täglich an, von 15,6 (20. Mai) auf nun bereits 142,9! Der höchste Wert in ganz Europa und auch für England die heftigste Zahl seit Mitte Februar. Noch dazu tobt im Land die gefährliche Delta-Variante. Dass die UEFA die Stadiontore trotzdem weiter öffnet, ist schwer zu verstehen. Zu den Halbfinals sollen 60.000 Fans kommen dürfen, für das Endspiel liebäugelt die UEFA mit einem vollbesetzten Stadion. 90.000 Fans, inmitten der Pandemie …
England darf gegen das DFB-Team 40.000 Fans begrüßen
Gosens kann das nicht nachvollziehen. Schon morgen wird es ihm eigentlich zu voll. „Es ist eine Thematik, mit der man sich auseinandersetzt“, sagt der 26-Jährige. „Ich finde es schon grenzwertig, wenn ich ehrlich sein soll. Am Ende hast du 40.000 Zuschauer im Stadion in einem Land, in dem die Inzidenzen überdurchschnittlich hoch sind. Das macht es für uns jetzt nicht ungefährlicher.“
Wobei die DFB-Stars zumindest gut geschützt sind. „Wir leben in der Bubble, werden weitestgehend abgeschottet von äußeren Einflüssen“, weiß er. „Wir fühlen uns so sicher, wie es geht. Aber wenn man das Gesamtbild sieht, ist das trotzdem alles andere als optimal.“
Deutschland nur mit wenigen Fans in Wembley vertreten
Gosens sagt das, was viele denken. Weil England von der Bundesregierung als Virusvariantengebiet eingestuft wurde, werden aufgrund der Restriktionen auch nur in etwa 2000 in England lebende Deutsche das DFB-Team unterstützen.