Halstenberg ringt nach Frage über gestorbenen Vater um Fassung
Beim 4:2 gegen Portugal durfte Marcel Halstenberg erstmals EM-Luft schnuppern. Knapp 30 Minuten lang stand der Abwehrmann von RB Leipzig nach seiner Einwechslung am vergangenen Samstag auf dem Platz. Eine hochgradig emotionale Geschichte für den 29-Jährigen, der vor allem nach dem Spiel mit seinen Gefühlen zu kämpfen hatte.
Der ernste Hintergrund: Vor einem Dreivierteljahr war Halstenbergs Vater an den Folgen einer Knochenkrebs-Erkrankung verstorben. Für den früheren St. Pauli-Profi ein ganz schwerer Schlag. Als er und seine DFB-Kollegen nun nach dem Abpfiff des Portugal-Spiels in der Münchner Arena kurz Kontakt zu ihren Familien haben durften, freute sich Halstenberg zunächst über die Unterstützung einiger Kumpel, die für ihn zum Spiel gekommen waren.
Halstenbergs Vater starb im Herbst 2020
Am Montag auf der Pressekonferenz wurde der Linksverteidiger auf diese Szenen angesprochen – und verdeutlichte, wie schwer es ihm fällt, darüber zu sprechen. „Es war kein einfaches Jahr für mich, mein Vater ist verstorben“, erzählte Halstenberg. Es sei ein schöner Moment gewesen, im Stadion mit seinen Freunden sprechen zu können. „Aber ich war nach dem Spiel auch ein bisschen in Gedanken bei meinem Vater und bei meiner Familie, die zu Hause ist“, sagte er. Bei der anschließenden Frage nach der möglichen Konstellation der Gruppen-Dritten bei dieser EM, musste der sichtlich ergriffene Halstenberg dann zunächst passen: „Jetzt stand ich gerade auf dem Schlauch. Ich war gerade gedanklich woanders …“
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Emotionale Momente bei Halstenbergs erstem großen Turnier, dass er trotz allem versucht, zu genießen: „Es war richtig schön, jetzt Einsatzzeit zu bekommen. Ich hoffe natürlich, dass noch weitere Minuten dazukommen.“ Halstenberg ist hinten links der Backup für den bislang überragend aufspielenden Robin Gosens.