Nach Herzstillstand: Eriksen meldet sich zu Wort
Wie geht es Christian Eriksen nach seinem Zusammenbruch im Spiel gegen Finnland (0:1)? Seine Teamkameraden hielten sich am Sonntag öffentlich zurück. Der am Samstag kollabierte Dänen-Star meldete sich nun aber bei seinen Mitspielern. Und auch der Teamarzt der dänischen Nationalmannschaft hat sich zum Gesundheitszustand des Mittelfeldspielers geäußert.
Der dänische Fußball Verband hatte für Sonntag eine Pressekonferenz angesetzt, auf der auch Team-Arzt Martin Boesen anwesend war. Dieser bestätigte die Vermutung, dass es bei dem Zusammenbruch zu einem Herzstillstand kam. Eriksen hatte großes Glück, dass er so schnell versorgt wurde. „Er war weg! Wie nah waren wir? Ich weiß es nicht. Die Details, warum es passiert ist, kann ich nicht beantworten. Aber wir mussten mit Herzmassage und Schock beginnen, weil er weg war. Es ging alles irgendwie, also weiß ich nicht so recht, was ich sagen soll.“
Eriksen meldet sich aus Krankenhaus bei seinen Mitspielern
Mittlerweile ist der Dänen-Star in einem stabilen Zustand und auch ansprechbar. Für Trainer Kasper Hjulmand und die gesamte Mannschaft war das eine große Erleichterung. „Das war das Wichtigste, es war sehr positiv, ihn heute zu sehen.“ Eriksen sei sogar zu Scherzen aufgelegt gewesen. „Christian meinte: ‘Ich weiß nicht mehr so viel, aber wie geht es euch?‘ Das ist typisch für Christian, was ist das für eine Persönlichkeit, was ist das für ein Spieler.“
Am wichtigsten für Hjulmand war, dass sich diese positiven Signale nun auf die Mannschaft übertragen. „Sein Lachen zu sehen, war eine große Erleichterung.“ Die dänische Nationalmannschaft hat beschlossen, das Turnier trotz des tragischen Zwischenfalls weiterspielen zu wollen. Sportdirektor Peter Möller bestätigte dies am Sonntag. „Wir wollen weitermachen. Wir wünschen uns, dieses Turnier fortzusetzen.“
Deutscher Team-Arzt meldet sich zu Wort – „Werden Fälle nicht gänzlich vermeiden können“
Auch im deutschen EM-Lager sorgte der Vorfall für Aufsehen. Laut Teamarzt Tim Meyer gab es viele interne Gespräche. „Die Spieler hatten viel Infobedarf, sie waren anfangs sichtlich geschockt, auch der Betreuerstab. Da gab es viele Gespräche. Mit mir, mit unserem Psychologen Dr. Hans-Dieter Hermann, auch untereinander.“ In der ARD erklärte Meyer, dass es auch in Zukunft zu solchen Vorfällen kommen kann.
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„Wir werden diese Fälle nicht gänzlich vermeiden können. Man kann nur versuchen, so viele dieser Fälle wie möglich zu vermeiden. Und da sind wir sehr, sehr gut aufgestellt.“ Bei Christian Eriksen waren keine Vorerkrankungen bekannt. Vor allem das schnelle Eingreifen seiner Mitspieler und der Sanitäter vor Ort hat ihm das Leben gerettet. (ck)