Zoff und Zauber: Das ist DFB-Gegner Frankreichs größte EM-Gefahr
Über ihre Klasse muss nicht diskutiert werden. Frankreich ist der große Favorit dieser EM – aber kann Deutschlands erster Gegner dieser Rolle auch gerecht werden? Zumindest erste Anzeichen weisen darauf hin, dass der Grat zwischen Zauberfußball und Zoff-Stimmung beim Weltmeister sehr schmal sein und den Erfolg gefährden könnte.
Man kann wohl von einem Waffenstillstand sprechen. Als die Franzosen am Montag im noblen Hotel „Infinity“ in Unterschleißheim eincheckten, vermittelten sie nach den internen Differenzen der Vortage einen selbstbewussten Eindruck. Ein Hauch von „Mia san mia“ – kein Wunder, auch der FC Bayern bereitet sich in diesem Quartier ansonsten auf seine Partien vor. Wie unerschütterlich der Glaube der Franzosen an sich wirklich ist, wird sich dann am Dienstagabend ab 21 Uhr zeigen.
EM: Frankreich-Stars Giroud und Mbappé hatten Differenzen
Grundsätzlich sind sie bezogen auf ihre Leistungsstärke über jeden Zweifel erhaben. Gespickt mit Weltstars verfügt die „Équipe“ über einen Kader, der bei dieser EM seinesgleichen sucht. Doch der Zwist zwischen den Angreifern Kylian Mbappé (22) und Olivier Giroud (34) aus der Vorwoche verdeutlichte, dass die Franzosen sich möglicherweise selbst im Weg stehen könnten. Giroud hatte seinen Kollegen nach dem 3:0-Testsieg gegen Bulgarien vor TV-Kameras kritisiert, woraufhin Mbappé konterte: „Er hat es zur Presse gesagt, nicht zu mir. Ich bevorzuge es, wenn er direkt zu mir in der Kabine spricht. Er weiß, wo ich in der Umkleidekabine bin.“
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Die Nummer soll ausgeräumt sein, ein Beigeschmack aber bleibt. Was, wenn es bei den Franzosen nicht auf Anhieb wie gewünscht läuft und Eifersüchteleien die Runde machen? „Les Bleus“ wäre nicht das erste Team, das sich im Erfolg selbst im Weg stehen könnte.
Frankreichs Trainer Deschamps weiß um die großen Erwartungen
Didier Deschamps will davon nichts hören, dürfte aber gewarnt sein. Der Nationaltrainer sieht ohnehin eine ganz andere Gefahr. „In Frankreich denken viele: Kaum sind wir auf dem Platz, schon haben wir das Spiel gewonnen“, sagte er der Welt am Sonntag. „Das ist das Schlimmste für einen Leistungssportler.“
Eine große Mannschaft mit enormen Ansprüchen und begleitet von riesigen Erwartungen. Da sage noch einer, der Druck laste heute Abend nur auf der DFB-Auswahl.