„Am Ende überwiegt Dankbarkeit“: Weltmeister von 2014 beendet Karriere
Sami Khedira macht Schluss. Für den 34-Jährigen bleibt das kurze Engagement bei Hertha BSC die letzte Station der Karriere. Der Körper macht nach 15 Jahren Profi-Fußball nicht mehr mit.
Rio-Champion Sami Khedira beendet seine Karriere. Wenige Stunden, nachdem für seine einstigen Weltmeister-Kollegen Thomas Müller und Mats Hummels die Rückkehr in die Nationalmannschaft verkündet wurde, zog der 34-Jährige am Mittwoch einen Schlussstrich unter seine Laufbahn als Profi. „Heute ist ein Tag, der mir persönlich sehr schwer fällt, weil ich sagen möchte, dass meine Karriere enden wird“, sagte Khedira bei einer Pressekonferenz seines Klubs Hertha BSC.
Sami Khedira beendet seine Karriere bei Hertha BSC
Es fällt mir unwahrscheinlich schwer. 15 Jahre Profifußball haben ihre Spuren hinterlassen. Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass es die richtige Entscheidung ist. Der Schmerz ist zwar sehr, sehr groß, aber am Ende überwiegt Dankbarkeit“, sagte Khedira.
„Mission KLASSENERHALT, vollendet!“ – mit diesen Worten hatte der Schwabe am Wochenende noch den Ligaverbleib mit den Berlinern in den sozialen Netzwerken gefeiert. Seine eigene Mission in der Hauptstadt ist nach vier Monaten schon wieder beendet. Der Körper macht nicht mehr mit. Zuletzt machte die Wade mehrmals Probleme. Wie vor dem WM-Finale 2014 gegen Argentinien, als er kurz vor dem Anpfiff passen musste. Der Titel war dennoch Höhepunkt einer großen Karriere, samt Titelgewinnen mit dem VfB Stuttgart, Real Madrid und Juventus Turin.
Die Leiden des Sami Khedira: Fitnessproblem, Verletzungsrisiko und Herz-OP
In der Nationalmannschaft war schon nach dem Russland-Debakel 2018 nach 77 Länderspielen Schluss. Bundestrainer Joachim Löw holte ihn nicht zurück. Etwas mehr als 300 Minuten spielte Khedira nun nur für die Hertha. In acht von 14 möglichen Partien war er dabei. Die volle Distanz stand er nie auf dem Platz. Fitnessproblem und Verletzungsrisiko, das waren schon die Argumente der Zweifler, als Khedira im Winter in die Hauptstadt kam. In Turin hatte er in eineinhalb Jahren nur einmal gespielt, nachdem er sich unter anderem einer Herzoperation unterziehen musste.
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Von Trainer Pal Dardai gab es viel Lob. „Sportlich konnte er nicht viel helfen, aber die Sache, in der Kabine viele Dinge zu regeln, da war nicht nur sein Name weltklasse. Das war eine große Hilfe“, sagte der Hertha-Coach. Schon bei seiner Präsentation Anfang Februar hatte Khedira gesagt: „Ich werde auf jeden Fall meine ganze Energie, mein ganzes Wissen sowie mein ganzes sportliches Repertoire einfließen lassen, um die nächsten Spiele erfolgreich zu gestalten.“ Nach der Partie gegen 1899 Hoffenheim am Samstag ist Khediras Karriere vorbei. (dpa/hoe)