• Uli Hoeneß (l.) startete am Donnerstagabend beim DFB-Auftakt in der WM-Qualifikation als RTL-TV-Experte. Rechts Moderatpr Florian König, der mit Budnestrai
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„Kann nicht sein“: Abteilung Attacke! Experte Hoeneß explodiert live bei RTL

Sachlich und souverän kommentierte der neue Länderspiel-Experte Uli Hoeneß beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft am Donnerstag beim TV-Privatsender RTL. Bis kurz vor Schluss. Da ging es um das Thema DFB. Und Uli Hoeneß legte los, wie man ihn kennt.

Erst als die Sprache auf das Führungschaos beim DFB kam, erwachte die altbekannte Abteilung Attacke in Hoeneß. Sechs Minuten lang schimpfte der langjährige Patron des FC Bayern München über die Spitze des DFB und watschte den einige prominenten Protagonisten mit deutlichen Worten ab. „Es kann nicht sein, dass das, was sich da im Moment abspielt, so weitergeht. Das ist ein Trauerspiel“, polterte Hoeneß.

Attacke erst kurz vor Mitternacht: Hoeneß lobt Löw und watscht DFB ab

Der 3:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Island zum Auftakt der WM-Qualifikation war da schon über eine halbe Stunde Geschichte. Geradezu sanftmütig hatte der 69-Jährige den ersten Auftritt der DFB-Elf seit dem 0:6 gegen Spanien analysiert und Bundestrainer Joachim Löw gepriesen. „So habe ich mir das vorgestellt. Ich bin total zufrieden, nicht nur vom Ergebnis her, sondern auch von der Art und Weise“, lobte Hoeneß.

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Auch die Aktion der Mannschaft, die sich vor dem Anpfiff mit der Aufschrift „Human Rights“ (Menschenrechte) präsentiert hatte, um auf die Arbeitsbedingungen um die WM in Katar aufmerksam zu machen, lobte er. „Wir wollen ja die mündigen Spieler haben und es ist völlig berechtigt, so etwas zu machen. Wenn sie darauf hinweisen, dass es dort Probleme gibt, kann es auch dazu führen, dass die Arbeitsbedingungen besser werden“, kommentierte Hoeneß.

Uli Hoeneß legt wieder los – und wettert gegen DFB-Führung

Zwar unterlief ihm der ein oder andere Fehler – er nannte Bayern-Ersatztorwart Nübel kurz Andreas statt Alexander – oder warnte vor den Isländern, die „von der physischen Stärke her sehr stark“ seien. Aber er kommentierte unaufgeregt, diplomatisch, schnörkellos – bis zur Eruption vor Mitternacht.

Hoeneß wünschte dem nach der EM im Sommer aus dem Amt scheidenden Löw den Abschied, „den er verdient“. Er referierte über „Reflexe in der Gesellschaft“ nach Niederlagen, verteidigte das Hygienekonzept des DFB – vergleichte den Fußball als eine normale Arbeit, wo auch weitergearbeitet wird – und äußerte die Hoffnung, „dass wir eine gute EM spielen“.

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Beim Stichwort EM und angesprochen auf die Zwistigkeiten in der Verbandsspitze, ging es bei Hoeneß dann aber los. Er blieb ernst, verzog keine Miene, war weiter ernst-konzentriert, die Hände auf dem Stehtisch abgelegt. Die frühe Abschiedsankündigung von Löw müsse auch dazu führen, dass der DFB „seine derzeitige Führungsstruktur überdenken muss“, sagte er.

Hoeneß: DFB braucht „personelle Veränderungen“

Hoeneß nannte explizit das Verhältnis zwischen Generalsekretär Friedrich Curtius und Verbandschef Fritz Keller. Dieser sei als Präsident gewählt worden, im gleichen Atemzug habe „der Rest des Präsidiums die Kompetenzen eingeschränkt, damit sie weiterhin wurschteln können, wie sie wollen. Und das kann so nicht sein“, führte Hoeneß weiter aus. Und damit es auch wirklich jeder versteht, erklärte er: „Ich bin überzeugt, dass hier personelle Konsequenzen getroffen werden müssen, und zwar Veränderungen.“

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Keller und Curtius hatten sich zuletzt nach wochenlangen Streitigkeiten darauf verständigt, den Verband weiter gemeinsam zu führen. Was er von den Vertretern des DFB in den internationalen Gremien von FIFA und UEFA hält, schob Hoeneß dann auch noch hinterher – indem er den als Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern ausscheidenden Karl-Heinz Rummenigge vorschlug und aktuell vorherrschende „Machtspiele“, „Postenschacherei und Aufwandsentschädigungen“ anprangerte.

Als Moderator Florian König Punkt Mitternacht zum Abschied „Es hat Spaß gemacht“ sagte, lächelte Hoeneß kurz und sagte: „Mir auch.“ (dpa/abin)  

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