• Fans von Real Madrid belagerten den Vereinsbus vor dem Auswärtsspiel in Cádiz.
  • Foto: imago images/Agencia EFE

„Wir entscheiden, wo ihr spielt!“: Fans von Super-League-Klub stürmen Trainingsplatz

Die Super League ist gescheitert, trotzdem gehen die Proteste und Kritiken weiter, denn den Fans gefällt die Idee und das Verhalten ihrer Vereine immer noch nicht. Und das Ganze scheint sich immer weiter zuzuspitzen, nachdem der Mannschaftsbus von Real Madrid belagert, das Trainingsgeländde von Manchester United versperrt und der Geschäftsführer von Inter Mailand bedroht wurde.

Nach dem Scheitern der Pläne für eine Super League beklagt Inter Mailands Geschäftsführer Giuseppe Marotta nämlich massive Anfeindungen. Er sei von „anonymen und öffentlichen Drohungen“ überhäuft worden, sagte Marotta bei Sky Sport: „Ich bin kein Judas und kein Verräter. Ich liebe diesen Sport und werde stets in seinem Interesse arbeiten.“

Nach Super-League-Ärger: Proteste gegen Real und ManU, Inter-Boss erhält Drohungen

Inter war einer der zwölf großen internationalen Vereine, die in der Nacht zu Montag die Gründung einer milliardenschweren Super League angekündigt hatten. Nur wenig später zogen sich neben den Nerazzurri auch die sechs englischen Klubs sowie Atletico Madrid und der AC Mailand offiziell aus dem Projekt zurück.

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Trotz der Absage für die Eliteliga ist für Marotta das System der nationalen Ligen veraltet. Deshalb und aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise müssten neue Wege zum Erhalt des Fußballs gefunden werden. „Mit Gehältern, die 65 bis 70 Prozent der Umsätze verschlingen, kann kein Unternehmen überleben“, sagte der 64-Jährige.

Einen Rücktritt nach dem Chaos der vergangenen Tage schloss Marotta zunächst zwar aus, „wenn die Mehrheit der Klubs jedoch nicht will, dass ich weitermache, werde ich zurücktreten“, sagte er: „Ich habe bisher stets im Dienst des Fußballs gehandelt.“

„Wir entscheiden, wo ihr spielt“: Fan-Proteste wegen Super League gehen weiter

„Übrig“ in der Super League bleiben lediglich Juventus Turin und Real Madrid, deren beider Bosse die Hauptinitiatoren der Liga sind. Daher steht der spanische Topklub um Präsident Florentino Perez – der der Vorstandsvorsitzende der Super League ist – weiterhin stark in der Kritik.

Und das spürten dazu nun auch die Spieler, denn auf dem Weg zum Stadion in Cádiz wurde der Mannschaftsbus von wütenden Fanmassen belagert und eingekreist. Diese brachten lautstark ihren Ärger über die Super-League-Pläne zum Ausdruck.

Inter-Boss bedroht, Real Bus bedrängt

Fans von Real Madrid belagerten den Vereinsbus vor dem Auswärtsspiel in Cádiz.

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imago images/Agencia EFE

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Pyrotechnik in Richtung Bus, T-Shirts mit der Aufschrift „Fußball ist für die Fans“ und Banner mit den Worten „Super-League-Mafia“ waren bei der Belagerung zu sehen. Bis zum Stadion der Gastgeber musste der Bus daher eskortiert werden.

Protest: Fans von Super-League-Klub Manchester United stürmen Trainingsplatz

Auch beim englischen Rekordmeister Manchester United gab es weiter Proteste. Fans schafften es sogar bis auf den Trainingsplatz der „Red Devils“. Die Proteste der „ManU“-Fans richteten sich vor allem gegen den Klubboss Joel Glazer, der sich für die Pläne der Super League aussprach. Seit 2003 schon ist der Verein im Besitz der Glazer-Familie.

Die Anhänger stellten sich mit Transparenten auch vor den Eingang des Trainingsgeländes und versperrten diesen. „Wir entscheiden, wo ihr spielt“ und „Raus mit den Glazers“ waren die Botschaften dabei. Zu Kontakt mit den Spielern kam es nicht. (sid/abin)  

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