„Würde andere Spieler holen“ : Gross rechnet nach seinem Rauswurf mit Schalke ab
Christian Gross schlägt zurück. Der am Sonntag entlassene Trainer des Bundesliga-Schlusslichts Schalke 04 bezeichnete seine neun Wochen in Gelsenkirchen als die größte Enttäuschung seiner Karriere. Den Beteiligten wirft er vor, nicht offen mit ihm umgegangen zu sein.
„Als Spieler in Bochum habe ich gelernt, mit den Menschen offen zu sein. Mit ihnen direkt zu sprechen, wenn ein Problem da ist“, erklärte der 66-Jährige in einem Telefon-Interview mit der schweizerischen Zeitung „Blick“: „Dass dies nun ausgerechnet auf Schalke nicht der Fall war, das ist schade.“
Das sagt Gross zur Spieler-Revolte auf Schalke
Vor der 1:5-Klatsche in Stuttgart am Samstag hatten verschiedene Medien berichtet, dass die im Winter von Gross verpflichteten Spieler Sead Kolasinac, Shkodran Mustafi und Klaas-Jan Huntelaar die Ablösung des Trainers betrieben hätten.
Ex-Trainer Gross: Offener Umgang war auf Schalke nicht möglich
Gross berichtete, dass keiner aus dem Trio bei ihm gewesen sei: „Es kann ja sein, dass einem mein Gesicht nicht gefällt, dass er mich nicht mag. Aber dann kann man es doch offen aussprechen, kein Problem.“ Auf die Frage, was er auf Schalke anders machen würde, wenn er noch mal anfangen könnte, fällt seine Antwort sehr eindeutig aus: „Ich würde nicht mehr die gleichen Spieler holen.“
Sonntag, 8.30 Uhr: Gross erfährt von Schneider von seiner Entlassung auf Schalke
Nach dem Debakel in Stuttgart entschloss sich der Aufsichtsrat des Vereins zum Rundumschlag und entließ gleich fünf Verantwortliche, darunter Gross. Am Sonntagmorgen um 8.30 Uhr habe ihm der inzwischen ebenfalls geschasste Sportvorstand Jochen Schneider telefonisch seine Entlassung mitgeteilt, als „Abschluss von zwei unglaublichen Tagen“.
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„Ich bin sehr enttäuscht“, resümierte Gross, der in seiner Schweizer Heimat sechs Meisterschaften und fünf Pokalsiege erreichte, sich 2020 aber eigentlich zur Ruhe gesetzt hatte: „Es war eine riesige Herausforderung. Ich hatte viel Freude an der Arbeit mit den Spielern und bin jederzeit korrekt mit ihnen umgegangen. Aber mir fehlten die Siege, keine Frage.“