Traum von Bayern, BVB oder HSV: Teutonia Ottensen steht im DFB-Pokal!
Der Lotto-Pokal geht nach Ottensen! Teutonia 05 besiegte seinen Nachbarn Altona 93 im Pokalendspiel vor 3014 Zuschauer:innen mit 2:1 und steht damit im DFB-Pokal. Der Regionalligist feierte den ersten Titel der Vereinsgeschichte nach einem Traumstart.
Mit dem ersten Angriff die Führung, nach einer Viertelstunde 2:0 vorn: Der Favorit erwischte einen Start nach Maß. Besfort Kolgeci wurde freigespielt und von AFC-Keeper Frederick Lorenzen regelwidrig am Abschluss gehindert – Elfmeter für die Teutonen! Fabian Istefo (2.) verwandelte zum 1:0. Can Düzel (14.) erhöhte mit seinem unbedrängten Kopfball aus kurzer Distanz früh auf 2:0.
Istefo und Düzel schießen Teutonia 05 in den DFB-Pokal
Das minderte die Stimmung im gut gefüllten 93-Fanblock erheblich. Im HVV-Bus zum Stadion Hoheluft hatten sich die Anhänger:innen verbal eingestimmt: „Wo sind die Teutonia-Fans?“ – „Einen habe ich gesehen.“ – „Die sitzen bestimmt im Fan-Bus auf der Elbchaussee!“ Das kam geografisch nicht ganz hin, sollte aber wohl auf die finanziellen Vorteile des Gegners im Vergleich zum verarmten Altonaer Fußball-Adel anspielen.
Lotto-Pokalendspiel vor 3000 Fans: Altona 93 verliert gegen Teutonia 05
Erst nach dem 0:2 nahm Altona 93 das Herz in die Hand. Niklas Bär (17.) und Dren Feka (29.) kamen zu ersten kleineren Chancen, ehe Hendrik Bombek (36.) Teutonen-Torwart Malte Schuchardt zu einer Glanzparade zwang. Vor der Pause passierte nichts mehr, aber Teutonia-Coach Jan-Philipp Rose konnte nicht damit zufrieden sein, dass seine Mannschaft den Vorsprung nur noch verwaltete. Wirklich aktiv waren da nur die gut 250 Teutonia-Fans, die den abgestiegenen Nachbarn mit dem Sprechchor: „Oberliga, Altona ist dabei!“ ärgerten.
Gumpert-Tor reicht Altona 93 nicht zum Einzug in den DFB-Pokal
Tim Weissmann (56.) hatte nach Wiederanpfiff die Entscheidung für die Ottenser auf dem Fuß, scheiterte aber an 93-Keeper Lorenzen. Und plötzlich wurde es spannend: Schuchardt rettete noch gegen Bär (61.), doch Noah Gumpert (62.) setzte den Ball zum 1:2 aus Altonaer Sicht ins Netz. Der AFC hatte nun Oberwasser, warf alles nach vorn, kam aber erst in der 90. Minute zu einer größeren Chance, als Ole Wohlers und der eingewechselte Djavid Abdulatif beide verpassten. Nach sechs Minuten Nachspielzeit konnten die Teutonen jubeln.
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Während Altona 93 damit seinen ersten Hamburger Pokalsieg seit 1994 verpasste, steht Teutonia 05 nun erstmals in der DFB-Pokal-Hauptrunde und hofft dort auf einen attraktiven Erstligisten: Bayern, Dortmund, Schalke, Werder – oder vielleicht ja sogar den HSV.
Trainer Rose sagte: „Wir freuen uns, im DFB-Pokal vertreten zu sein und uns auf nationaler Ebene zeigen zu können. Das ist ein Highlight. Und zu den Bayern würde niemand ‚Nein‘ sagen.“
Präsident Liborio Mazzagatti war ebenfalls stolz, sagte: „Ich würde gerne HSV oder St. Pauli haben, dann kommt eine Hamburger Mannschaft weiter.“