90.+6 in Freiburg! Ein Ex-Bremer trifft Werder ins Mark
Man mag sie als Running Gag bezeichnen, aber es gibt sie tatsächlich immer wieder, diese Geschichten, die nur der Fußball schreibt. In diesem sehr speziellen Fall sehr zum Schaden von Werder Bremen, zur großen Freude allerdings vom SC Freiburg – und von Maximilian Philipp.
Eigentlich war die Nummer schon durch. 0:0 stand es auch in der sechsten Minute der Nachspielzeit, vor allem Bremens Keeper Jiri Pavlenka hatte bis dahin mit einigen Paraden dafür gesorgt, dass Werder kurz davor stand, mit einem Zähler die weite Heimreise antreten zu können. Doch dann brachte Freiburgs Weißhaupt die Kugel noch ein letztes Mal in den Strafraum der Gäste, wo einer stand, der in der vergangenen für die Hanseaten aktiv gewesen war und mit den Ex-Kollegen keine Gnade kannte. Philipp nahm die Murmel volley und drosch sie so komplett unhaltbar zum viel umjubelten Siegtreffer für die Hausherren in die Maschen.
Maximilian Philipp von Emotionen übermannt
„Ich muss mich erstmal sammeln, kann es noch gar nicht so richtig fassen“, stammelte der 29-Jährige nach der Partie. „Es war sehr emotional, zumal ich ja letztes Jahr noch in Bremen war. Es war ein besonderes Spiel für mich.“ Der Spielverlauf, fand er, sei wie gemalt gewesen „für so eine Geschichte. Mich überkommt es mit Emotionen, ich weiß gar nicht so wirklich, was ich sagen soll“.
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Philipp, ausgerechnet Maximilian Philipp. Der hatte einst im Breisgau den Weg in den Profi-Fußball gefunden, war 2012 in den Jugendbereich des SCF gewechselt und hortete schließlich bis 2017 81 Einsätze in der 1. und 2. Liga. Dann begann seine Reise durch die große Fußball-Welt, heimisch wurde er aber nirgends mehr so wirklich. Nicht bei Borussia Dortmund, nicht bei Dynamo Moskau und auch nicht beim VfL Wolfsburg, wo er seit 2020 unter Vertrag steht. Im Vorjahr war er nach Bremen verliehen, seit wenigen Tagen erst ist der Deal für die laufende Saison mit Freiburg eingetütet. Und nach 61 Minuten wurde er von Coach Christian Streich eingewechselt.
Freiburgs Sportchef Saier begeistert: „Fantastisch!“
„Er kann es, hat es in sich. Das wussten wir immer“, sagte Sportvorstand Jochen Saier: „Milli braucht das Umfeld, braucht Vertrauen. Dass er so einen Einstand hat, ist fantastisch für ihn und für uns.“ Allerdings so gar nicht für Werder Bremen. „Wir machen ein richtig gutes Auswärtsspiel“, sagte Kapitän Marco Friedl: „Wir haben uns in jeden Schuss reingeschmissen, haben super verteidigt. Wenn du für den Aufwand nicht belohnt wirst, ist es extrem bitter.“
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