Abschied einer Ikone: Zieht es Thomas Müller jetzt in die USA oder aufs Gut Wettlkam?
Bei Bayern-Ikone Thomas Müller deutet nach 17 Jahren alles auf einen Abschied im Sommer hin.
Thomas Müller fuhr am Montag wie gewohnt von der kleinen Gemeinde Otterfing nach München zum Training an die Säbener Straße. Um 13.30 Uhr startete beim FC Bayern die Vorbereitung auf das Derby am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) beim FC Augsburg. Ob bis dahin auch offiziell die Zukunft des 35-Jährigen geklärt sein wird, ist offen. Doch immer mehr deutet sich nach 17 Jahren ein Abschied der Ikone im Sommer an, auch wenn es in dieser Woche noch ein weiteres Gespräch geben soll, wie einige Medien berichten.
Müller hat wohl kein Angebot der Bayern erhalten
Wie sich die Lage genau darstellt, darüber wird fleißig spekuliert. Hat Müller gar kein Angebot der Bayern erhalten, weil der Rekordmeister Geld einsparen muss? Hat er ein Angebot erhalten, dies aber abgelehnt? Setzt Müller bei einem Aus in München seine Karriere möglicherweise in der Major League Soccer in den USA fort? Hört er mit dem Fußball auf und steigt bei seinem Herzensverein sofort in anderer Funktion ein? Oder kümmert er sich nur noch um sein Pferde-Anwesen Gut Wettlkam?

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Fakt ist: Der Vertrag von Müller läuft am 30. Juni aus. Er selbst hatte seine Zukunft zuletzt immer offengelassen. Und Fakt ist auch: Bei den Bayern spielt der Ur-Münchner in dieser Saison unter Trainer Vincent Kompany nur noch eine Nebenrolle. Auch beim 3:2 gegen den FC St. Pauli am Samstag wurde er erst kurz vor Schluss eingewechselt. Müller stand in dieser Saison bei 23 Ligaeinsätzen nur achtmal in der Startelf.
Hoeneß: „Das ist einer großen Karriere nicht würdig“
Viel zu wenig für einen wie Müller – meint zumindest Vereinspatron Uli Hoeneß. Er würde den Rekordspieler (742 Pflichtspieleinsätze) „als Mensch und als Mitglied der Mannschaft auf jeden Fall behalten“, hatte der Ehrenpräsident zuletzt betont. Aber: „Wenn die Situation so ist, dass er nur noch Aus- oder Einwechselspieler ist, dann würde ich ihm raten, aufzuhören. Das ist einer großen Karriere nicht würdig, als Ersatzspieler auf der Bank zu sitzen.“

Für die Bayern ist dies zu teuer. 17 Millionen Euro soll Müller, der mit den Münchnern zweimal die Champions League, zwölfmal die Meisterschaft und sechsmal den DFB-Pokal gewann, pro Jahr verdienen. Reichlich viel für einen Reservisten. Sportvorstand Max Eberl, der zuletzt die kostspieligen Vertragsverlängerungen von Jamal Musiala, Joshua Kimmich, Alphonso Davies und Manuel Neuer perfekt gemacht hatte, ist ohnehin angehalten, Geld einzusparen.
Klub-WM könnte Bayern vor negativer Bilanz bewahren
Zuletzt hatte sich Hoeneß schon öffentlich Sorgen um das berühmte Festgeldkonto gemacht. Dem Vernehmen nach soll nur die Teilnahme an der lukrativen Klub-WM mit einem Startgeld von angeblich 30 Millionen Dollar die Bayern erstmals seit Jahrzehnten vor einer negativen Bilanz bewahren.

Deswegen soll es auch zwischen Hoeneß und Eberl Dissonanzen geben – vermutet zumindest Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. „Ich glaube, Max Eberl und Uli Hoeneß sprechen nicht alles ab. Es sieht so aus, als würde die Chemie nicht ganz stimmen, als sei es nicht so harmonisch in der Führung, wie man es sich in einem Unternehmen, das der FC Bayern ja ist, wünscht“, sagte Matthäus der „Bild“.
Matthäus: „Ich musste es am eigenen Leib erfahren“
Gleichzeitig forderte Matthäus seinen Ex-Klub auf, „mit verdienstvollen Spielern offen und ehrlich umzugehen. Das ist in der Vergangenheit nicht immer passiert, auch ich musste es am eigenen Leib erfahren. Bayern darf es auf keinen Fall verpassen, die Beziehung mit Thomas so zu pflegen, dass er später bereit ist, einen wichtigen Posten im Verein zu übernehmen“, betonte der 64-Jährige.
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Ob Müller, der 2000 vom TSV Pähl in die D-Jugend der Bayern gewechselt war, darauf überhaupt noch Lust hat? Noch im Januar hatte Eberl betont: „Thomas braucht ja nicht groß zu verhandeln. Wenn er sagt, er hat Lust weiterzumachen, dann werden wir uns in die Augen schauen, dann schauen wir uns den Kader an und dann wird es weitergehen. Das wird wahrscheinlich das kürzeste Gespräch.“ Und jetzt? (sid/vb)
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