Ärger um sexistische Kommentare: Spanischer Fußball-Klub benennt Stadion um
Wegen als sexistisch eingestufter Kommentare des Namensgebers Alfonso Pérez ist das Stadion des FC Getafe unbenannt worden. Der Rat des Madrider Vororts Getafe teilte mit, dass das Stadion nun nur noch „Coliseum“ heiße – ohne den Zusatz Alfonso Pérez. Das an den Klub geliehene Stadion müsse „ein Beispiel für die Vermittlung positiver Werte im Sport wie Gleichheit, Solidarität und Respekt sein“.
Der frühere spanische Nationalstürmer ist in Getafe geboren, gespielt hat er für den ansässigen Klub nie. Er hatte gesagt, dass Männer- und Frauenfußball nicht zu vergleichen seien, was öffentliches Interesse und auch finanzielle Dimensionen des jeweiligen Sports angeht.
Fußballerinnen und Fußballer könnten nicht gleichgesetzt werden
„Jeder muss wissen, wo er steht und was Geld generiert. Man kann sich nicht darüber beschweren, was Frauenfußball jetzt ist“, sagte Pérez der spanischen Zeitung „El Mundo“: „Es hat sich weiterentwickelt, aber sie müssen auf dem Boden bleiben und wissen, dass sie in keiner Weise mit einem männlichen Spieler gleichgesetzt werden können.“
Der spanische Fußball befindet sich nach dem Kuss-Skandal bei der Siegerehrung der spanischen Weltmeisterinnen noch immer im Aufruhr. Der mittlerweile zurückgetretene Verbandspräsident Luis Rubiales hatte die frisch gekürte Weltmeisterin Jenni Hermoso gegen deren Willen auf den Mund geküsst.
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Dies führte zu einem Sturm der Entrüstung. Zeitweise traten die Weltmeisterinnen in den Streik, der erfolgreiche, aber umstrittene Nationaltrainer Jorge Vilda musste gehen. Auch Rubiales trat unter großem Druck schließlich zurück. (sid/lsc)