Sonntag startet der Afrika-Cup: Zwei Regionalliga-Kicker sind mit dabei
Der Afrika-Cup sorgt schon vor dem Start am Sonntag für heftige Diskussionen – in erster Linie bei den europäischen Vereinen. Auch 16 Deutschland-Legionäre sind dabei, darunter auch zwei Spieler aus der Regionalliga.
Ärger um die Abstellungen, Sorgen vor Corona – der Afrika-Cup im Hochrisikogebiet Kamerun sorgt schon vor dem ersten Anpfiff für heftige Diskussionen. Gernot Rohr kann die Aufregung nicht verstehen. „Man kann den Afrikanern vertrauen. Sie haben einiges gelernt und verdienen Respekt”, sagte der langjährige nigerianische Fußball-Nationaltrainer vor der 33. Auflage der Kontinentalmeisterschaft dem SID. Die Infrastruktur im Gastgeberland sei „hervorragend”, betonte Rohr: „Auf FIFA-Niveau.”
Auch Rudi Völler kritisiert die Austragung
Dennoch ist die Stimmung vor dem Eröffnungsspiel am Sonntag zwischen Kamerun und Burkina Faso gereizt. Zahlreiche Klubs sind über die Abstellungen ihrer Spieler für das Turnier (bis 6. Februar) mitten in der Saison sauer. „Das Datum im Januar gefällt vielen Ligen nicht. Die Zeit ist für die Europäer ungewöhnlich”, sagte Rohr.
Doch eine Alternative gab es nicht. Im Sommer ist in Kamerun Regenzeit. „Da geht es nicht. Dafür muss man Verständnis aufbringen”, sagte Rohr. Zudem steht schon im November die WM in Katar an.
Ihren Unmut äußerten aber auch die Vertreter der Bundesliga. „Die Austragung ist ärgerlich”, sagte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Rudi Völler: „Aber es besteht nun mal eine Abstellungspflicht.”
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Unterstützung erhielt der Weltmeister von 1990 von Oliver Ruhnert. Der Manager von Union Berlin hat schon einen Plan B in der Tasche, sollte Kamerun als Virusvariantengebiet eingestuft werden. In diesem Fall würde Stürmer Taiwo Awoniyi innerhalb des Zeitfensters von 48 Stunden bis zum Beginn der Regelung zurückreisen, um eine 14-tägige Quarantäne zu umgehen. Auch Völler ist aufgrund der Pandemie-Entwicklung besorgt: „Wir können nur hoffen, dass alles gut geht.”
Mangelnder Respekt vor Afrika-Cup?
In Afrika stößt die Kritik auf wenig Verständnis – auch wenn es in den vergangenen Tagen schon viele Coronafälle gab. Unter anderem wurde der Ex-Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang (Gabun) positiv getestet. Die Frage, ob man nicht lieber in den Niederlanden bleibe, um dort zu spielen, zeige „den Mangel an Respekt für Afrika”, sagte der ivorische Nationalspieler Sebastien Haller von Ajax Amsterdam. „Würde diese Frage jemals einem europäischen Spieler vor den Europameisterschaften gestellt werden?”
Die Vorfreude bei den Akteuren ist groß – auch unter den 16 Deutschland-Legionären. Die Bundesliga stellt zwölf Profis ab, hinzu kommen zwei Zweitliga-Spieler sowie Baboucarr Gaye (Rot-Weiß Koblenz) und Daniel Francis (Rot Weiss Ahlen) aus der Regionalliga.
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Titelverteidiger Algerien mit dem Gladbacher Ramy Bensebaini sowie Ägypten mit Mohamed Salah und der Senegal mit Sadio Mane zählen zum engsten Favoritenkreis. „Das Tor ist aber auch immer offen für einen Außenseiter. Es gibt in Afrika immer Überraschungen”, sagte Rohr, der sich trotz seiner Entlassung im Dezember auf einen „harten Kampf” und ein „spektakuläres Turnier” freut. Der 68-Jährige erwartet im Spiel eine Entwicklung. Es gebe auch in Afrika die Tendenz, „dass man mehr ins hohe Pressing kommt”. Zudem rechnet er mit „mehr Torschüssen”. Daran habe man gearbeitet.
Auf Druck der FIFA: Nur Geimpfte in den Stadien
Auf Druck des Weltverbandes FIFA ist nur vollständig geimpften Fans der Zutritt in die Stadien erlaubt. Zudem werden die Spiele der 24 Mannschaften nicht vor vollen Rängen stattfinden: Wie der Kontinentalverband CAF mitteilte, wurde die Stadionkapazität auf 60 Prozent reduziert. Bei den Partien des Gastgeberlandes gilt eine Obergrenze von 80 Prozent. (sid/lp)