Felix Magath beim Relegations-Hinspiel der Hertha gegen den HSV
  • Europameister, Vizeweltmeister, HSV-Legende: Felix Magath.
  • Foto: imago/Jan Huebner

Als er auf Bayerns VAR-Ärger angesprochen wird: HSV-Legende Magath lacht sich kaputt

Die Bayern waren nach der Niederlage gegen Gladbach überhaupt nicht gut drauf: Trainer Julian Nagelsmann rastete in den Katakomben aus und empörte sich über „ein weichgespültes Pack“; Sportvorstand Hasan Salihamidzic witterte gar eine Benachteiligung der Bayern durch die Schiedsrichter. In einem „Sky“- Interview darauf angesprochen bekommt Trainer-Legende Felix Magath jedoch einen herzhaften Lachanfall.

„Die Bayern werden benachteiligt – das hat er ja schön gesagt“, entgegnete Magath lachend und schüttelt den Kopf. Er könne diese Meinung „nicht ganz“ teilen. „Es wäre mir neu, wenn es eine Stimmung gegen den FC Bayern gäbe. Ich habe oft genug mit meinen Mannschaften gegen sie spielen müssen. Das Gefühl, dass ich große Unterstützung vom Schiedsrichter gehabt hätte, das hat sich bei mir komischerweise nie eingestellt“, so der 69-Jährige.

Vielmehr sei es umgekehrt, „andere Vereine wie Bochum, die werden ohne Ende benachteiligt.“ Darüber rege sich allerdings niemand auf. „Aber beim FC Bayern reden wir die ganze Woche über das Thema. Das ist der Unterschied zwischen den Bayern und den anderen Vereinen. Sonst keiner“.

Magath freut sich über Meisterschaftskampf

Ein weiterer Unterschied bisher: die Meisterschaft. Ein erneuter Titelgewinn der Münchener ist in dieser Saison so unsicher wie lange nicht. „Es ist erfreulich für alle Fußball-Interessierten, dass es im Moment nach einem Meisterschaftskampf aussieht“, sagte Magath im Interview. Den Höhenflug von Union Berlin könne er dabei gut nachempfinden: „Ich habe das mit dem VfL Wolfsburg auch erlebt. Diese Atmosphäre hält eine Mannschaft oben. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, dass Union am Ende Meister wird.“ Dem BVB dagegen traut Magath viel zu, wohl auch weil sie, wie er sagt, das Thema „Mentalität“ für sich entdeckt hätten. Und das bräuchte man eben, um erfolgreich zu sein, so Magath.


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Der Meisterschaftskampf sei aber auch deswegen so spannend wie lange nicht, weil beim FC Bayern „ein bisschen zu viel Unruhe“ ist. Das sei der einzige Grund, warum die anderen Vereine zu diesem Zeitpunkt in der Saison noch mithalten können. Falls die Bayern in dieser Saison aber tatsächlich keinen Titel holen sollten, „wäre das für den Klub eine Katastrophe“. Insbesondere ohne Meistertitel könnte es für Nagelsmann ungemütlich werden, so der frühere Erfolgs-Coach.

Unruhe bei den Bayern – selbst verschuldet?

Ein Ausscheiden in der Champions League hätte angesichts des starken Gegners PSG womöglich noch keine Konsequenzen für Nagelsmann. „Aber eine Saison ohne Meistertitel? Das wird schwer zu überleben sein. Egal für welchen Trainer“, befand Magath.

Dass die Vereinsführung nicht mehr hinter Nagelsmann stünde, glaubt er nicht. Die Probleme beim deutschen Rekordmeister würden eher daher rühren, „dass man glaubt, jede Position gleichgut besetzen zu müssen, um bei Ausfällen gerüstet zu sein.“ Doch das sei fragwürdig: „Die Konsequenz sind viele unzufriedene Spieler“ – und das bringe dann Unruhe in den gesamten Kader, urteilte der ehemalige HSV-Spieler und Trainer.

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Magath äußerte sich auch zu Nagelsmanns Wutausbruch: „Da hat er sich vergriffen, das weiß er selbst. Das braucht man ihm aber nicht jeden Tag unter die Nase reiben. Er hat selbst gemerkt, dass er da ins falsche Regal gegriffen hat. Wenn man unter Druck steht, macht man halt auch mal so einen Fehler. Das ist normal.“

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