Steffen Baumgart brüllt an der Seitenlinie

1:9 Tore und null Punkte, so lautet die Bilanz von Steffen Baumgart aus den letzten drei Spielen als Trainer von Union Berlin. Foto: Andreas Gora/dpa

Baumgart-Krise verschärft sich: Holstein Kiel erhöht den Druck auf St. Pauli

Der 1. FC Union Berlin hat nach der juristischen Niederlage vor dem DFB-Bundesgericht auch einen schweren sportlichen Rückschlag kassiert. Die Köpenicker verloren gegen das stark abstiegsbedrohte Holstein Kiel mit 0:1 (0:1) und verpasste einen entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt. Die „Störche“ schöpfen nach dem ersten Auswärtssieg in ihrer Bundesliga-Geschichte hingegen neue Hoffnung und rücken auf den vorletzten Platz vor. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt nur noch einen Zähler. Auf St. Pauli (Platz 15) sind es noch fünf Punkte.

Armin Gigovic (43. Minute) erzielte vor rund 22.000 Zuschauern in der Alten Försterei das Tor des Tages. Union war das leicht bessere Team und erspielte sich mehr Chancen. Beim Abschluss fehlten aber Präzision und Konsequenz.

Urteil des DFB-Bundesgerichts könnte ein Problem werden

Durch den sportlichen Dämpfer könnte es für die Köpenicker noch einmal eng werden im Abstiegskampf – vor allem, wenn das Urteil des DFB-Bundesgerichts bestehen bleibt und das im Dezember ausgetragene Spiel gegen den VfL Bochum (1:1) rückwirkend mit 0:2 gewertet wird. Nach der erneuten Niederlage am Grünen Tisch wollen die Köpenicker die letzte Instanz, das Ständige Schiedsgericht, einschalten. Ein Union-Anhänger hatte VfL-Torhüter Patrick Drewes damals mit einem Feuerzeug am Kopf getroffen.



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Eine Woche nach dem 0:6-Debakel in Dortmund sorgten die Hausherren zunächst dafür, dass Gäste-Keeper Timon Weiner nicht langweilig wurde. Erst parierte der Torhüter einen Schuss des Ex-Kielers Tom Rothe, dann verhinderte er ein Eigentor durch Max Geschwill. Besonders nach Ecken – allein vier in der ersten Viertelstunde – entwickelten die Berliner Torgefahr. 

Ansage an Fans: Angst vor erneutem Eklat bei Union Berlin

Zwischendurch erinnerte Pressesprecher Christian Arbeit die Union-Anhänger daran, keine Gegenstände auf den Rasen zu werfen. Einige wenige Fans hatten aus dem für die Choreo verwendeten Papier kleine Kugeln geformt. Die Angst vor einem erneuten Eklat und möglichen Punktabzug ist groß in Berlin. 

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Nach einer guten Unioner Anfangsphase verlagerte Kiel das Spiel häufiger in die Berliner Hälfte – blieb aber trotzdem ungefährlich. Die Fans sahen eine weitgehend spannungslose und ausgeglichene erste Halbzeit. Der Führungstreffer fiel aus dem Nichts. 

Union Berlin in der „Baumgart-Tabelle“ auf Platz 16

Union erhöhte nach der Pause die Intensität. Allein in den ersten drei Minuten nach dem Seitenwechsel vergaben Rothe und der eingewechselte Andrej Ilic gute Möglichkeiten. Von Kiel war offensiv wenig zu sehen. Shuto Machinos Schuss an den Pfosten (74.) war die beste Möglichkeit, nachdem Phil Harres (61.) bei seinem Tor im Abseits gestanden hatte. 

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Union drängte auch in der Schlussphase auf den Ausgleich, spielte seine Angriffe aber nicht zielstrebig genug aus und konnte den nächsten Rückschlag nicht mehr verhindern. Damit erhöht sich auch der Druck auf Trainer Steffen Baumgart. Die Bilanz des Ex-HSV-Coaches ist schwach. Aus neun Spielen holte er nur sieben Punkte. In der „Baumgart-Tabelle“ liegt Union auf Platz 16. Nur Heidenheim und Werder Bremen (beide fünf Punkte) stehen in diesem Jahr noch schlechter da als die Berliner. (dpa/mp)

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