Bayern-Bonus?: Neuer mit großem Glück beim Sieg in Stuttgart
Der FC Bayern hat den Südschlager gegen den VfB Stuttgart mit 3:1 (2:1) gewonnen. Die Münchner drehten einen Rückstand und verteidigten die Tabellenführung in der Bundesliga. Die Tore für den Rekordmeister erzielten Kingsley Coman (38.), Robert Lewandowski (45.+1) und Douglas Costa (87.), nachdem Tanguy Coulibaly die Schwaben in Führung gebracht hatte (20.).
Die Stuttgarter knüpften zu Spielbeginn an die guten Leistungen der Vorwochen an, bereiteten den Bayern Probleme und belohnten sich: Silas Wamangituka brach auf der rechten Seite durch und flankte flach in die Mitte, wo Tanguy Coulibaly vor Manuel Neuer an den Ball kam und zum 1:0 einschob.
Danach hatte Philipp Förster die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, vergab allerdings nach Vorlage von Borna Sosa aus kurzer Distanz (36.). „Das Tor muss ich machen, da nehme ich mich schon in die Pflicht“, bekannte Förster bei Sky. Und das bestraften die Bayern in Person von Kingsley Coman. Der Franzose dribbelte von der linken Seite in die Mitte und traf mit einem Flachschuss ins kurze Eck.
Lewandowski dreht Spiel gegen Stuttgart für Bayern
Direkt nach Wiederanstoß folgte eine kuriose Szene und viel Glück für die Bayern: Neuer ging im eigenen Strafraum ins Dribbling, wurde von Coulibaly leicht am Arm gezupft und hörte auf zu spielen. Coulibaly eroberte den Ball und legte zu Förster ab, der traf – Schiedsrichter Harm Osmers nahm das Tor nach Ansicht der Videobilder zurück.
Kurz vor dem Pausenpfiff schlugen erneut die Gäste zu: Coman legte 20 Meter vor dem Tor zu Robert Lewandowski ab und der traf mit einem satten Schuss ins rechte Eck (45.+1).
Bayern bangen um Hernandez – Debüt für Nianzou
Nach dem Seitenwechsel beruhigte sich das Geschehen. Stuttgart kam noch zu einigen Chancen, den Schlusspunkt setzte aber Douglas Costa nach einem Konter.
Die Bayern retteten so den Sieg ins Ziel, müssen aber um Lucas Hernández bangen, der nach einem Zweikampf in die Werbebande krachte, kurz danach erneut gefoult wurde und raus musste. Nach 69 Minuten kam außerdem Tanguy Nianzou zu seinem Bundesliga-Debüt.
Stuttgart trotz Niederlage zufrieden, Bayern trotz Sieges nicht
Die Stuttgarter waren trotz der zweiten Saison-Niederlage nicht gänzlich unzufrieden. „Ich denke, wir können zufrieden sein, wie wir aufgetreten sind“, meinte Philipp Förster. Trainer Pellegrino Mattarazzo pflichtete ihm bei. „Wir haben sogar Chancen gehabt, die Führung zu erhöhen. Das ist dann die große Stärke von Bayern, dass sie so effizient sind“, sagte er, betonte aber auch: „Es bleibt hängen, dass wir mithalten können gegen die Bayern.“
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Bei denen war Leon Goretzka wiederum nicht ganz glücklich, auch wenn es den 35. Sieg aus den vergangenen 37 Pflichtspielen gegeben hatte. „Wir machen zu viele Fehler aktuell“, bemängelte er. „Es ist nicht so, dass die uns auseinanderspielen, aber wir machen zu viele Fehler“, sagte Goretzka und erklärte auch, warum das so problematisch ist: „Einem Rückstand hinterherzulaufen, kostet mental und physisch Kraft.“ Kraft, die die Bayern in dieser durch Corona eng getakteten Saison brauchen – schon am Dienstag treffen sie in der Champions League auf Atletico Madrid.
Thomas Müller indes zeigte sich trotzig ob der ungewöhnlich vielen Dinge, die auch bei Münchner Siegen nicht rund laufen. „Wenn man auf die Tabelle guckt, hätten sicherlich viele unsere Probleme oder Problemchen“, meinte er. „Wir müssen damit leben, wenn wir zurzeit jedes Spiel ein Gegentor bekommen – dann müssen wir halt immer zwei machen oder mehr. Aber natürlich wurmt uns das auch.“ (max)