Bombendrohung, Katar-Ärger und „böse Worte“ von Hoeneß
Katar-Kritiker Michael Ott hat sich nach seinem Redebeitrag bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München laut eigener Aussage einige „böse Worte“ von Uli Hoeneß anhören müssen. Der 70 Jahre alte Ehrenpräsident ging das Vereinsmitglied Ott im Audi Dome demnach verbal an, wie mehrere Medien berichteten. „Ihr Auftritt war peinlich. Das ist der Fußballclub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International“, sagte Hoeneß zu Ott, der den Wortlaut nach der Veranstaltung am Samstagabend auch so wiedergab.
Ott wollte schon auf der tumultartigen Jahreshauptversammlung vor einem Jahr einen Spontanantrag einbringen, um die Mitglieder über den bei einem Teil der Münchner Fans sehr umstrittenen Sponsorenvertrag des FC Bayern mit der Fluglinie Qatar Airways abstimmen zu lassen. Das ließ das Präsidium um Herbert Hainer (wurde mit großer Mehrheit für weitere drei Jahre zum Präsidenten gewählt) seinerzeit nicht zu.
Bombendrohung bei Bayern-JHV
Am Samstagabend fragte Ott den wiedergewählten Präsidenten nun direkt, ob er den Vertrag – Stand jetzt – verlängern würde. „Diese Frage kann ich heute nicht mit Ja oder Nein beantworten“, antwortete Hainer. Der 68-Jährige hielt das Auftreten des kritischen Vereinsmitglieds in der aktuellen Versammlung für okay.
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Aus den Äußerungen der Vereinsführung um Kahn und Hainer habe er eher „die Tendenz zur Verlängerung“ der Partnerschaft mit der katarischen Fluglinie herausgehört, sagte Ott. Die Frage nach Plan B sei von den Verantwortlichen schließlich „umschifft“ worden. Er beklagte, dass der FC Bayern seitens Katar „instrumentalisiert“ werde. Das sei aus seiner Sicht „inakzeptabel“.
Bayern Bosse verteidigen Katar-WM weiter
Vorstandschef Kahn verwies in seiner Rede auf „Fortschritte bei Arbeitsrechten und Menschenrechten“ im WM-Gastgeberland Katar. Daran habe auch der FC Bayern einen Anteil. Laut Ott bewirken eher die Fans mit ihrer Kritik etwas in dem Emirat, in dem vom 20. November bis 18. Dezember die WM stattfindet.
Nach dem Ende der Jahreshauptversammlung musste die Veranstaltungshalle geräumt worden. Knapp zwei Stunden später wurde der Audi Dome dann wieder freigegeben, wie die „Bild“ berichtete. Die Polizei-Einheiten hätten keine Bombe entdeckt. Bayern-Mediendirektor Stefan Mennerich hatte zuvor von einer „vagen Bombendrohung“ gesprochen.
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Nach einer Pressekonferenz von Bayern-Präsident Herbert Hainer im Anschluss an die Versammlung mussten alle noch anwesenden Mitglieder des deutschen Fußball-Rekordmeisters, Journalisten und sämtliche anderen Personen das Gelände schnell verlassen. Hainer hatte der „Bild“ gesagt: „Ich weiß, dass die Polizei alarmiert ist. Es kommt das USK, ein Räumkommando. Mehr weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht.“
Die Münchener Polizei rückte der Zeitung zufolge mit einem großen Aufgebot an und suchte auch in den umliegenden Parkanlagen nach verdächtigen Gegenständen und Personen. Das Bombenkommando war ebenfalls vor Ort, auch Spürhunde waren im Einsatz. (dpa/dhe)