Bundesliga-Premiere: Remis-Festival, weil Schalke und Union ein Tor-Problem haben
Das muss es doch sein! Marcus Ingvartsen scheitert mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz an Ralf Fährmann.
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Aller guten Dingen sind fünf. Nachdem schon am Nachmittag alle Bundesliga-Partien ohne Sieger zu Ende gingen, schlossen sich Union Berlin und Schalke am Abend an – das Spiel an der Alten Försterei hatte keine Tore zu bieten und sorgte mit dem fünften Gleichstand für eine Premiere in der Bundesliga.
Schlussendlich geht es beiden, und so ist das zumeist bei Remis, gleich: Beide haben zwei Punkte verloren und einen gewonnen. Nur die Bewertung fällt dann eben oft anders an. „Für uns ist ein gewonnener Punkt, aber wenn man die 90 Minuten sieht, sind es zwei verlorene“, bilanzierte Unions Verteidiger Florian Hübner. Na also.
Union nutzt seine Chancen gegen Schalke nicht
Was er damit meinte? Union Berlin ist den Europapokal-Plätzen nahe und befindet sich nach seinem Selbstverständnis dennoch im Kampf gegen den Abstieg. In dieser Hinsicht also ein Zähler für den Klassenerhalt. Angesichts der besseren Chancen gegen Schlusslicht Schalke aber zwei vergebene im Rennen um Europa.
„Wir haben uns spielerisch gut durchkombiniert“, sagte Hübner. „Wir hatten vier, fünf richtig gute Chancen“. Stimmt, in etwa so trug es sich zu in Köpenick. Schon nach vier Minuten hätte Taiwo Awoniyi die Mannen aus der Hauptstadt in Führung bringen müssen, scheiterte aus kurzer Distanz aber an Ralf Fährmann.
Schalke hat „ein Problem, Tore zu schießen“
Schalkes beste Chance besaß Suat Serdar, der aus 16 Metern das Tor mit seinem Schuss verfehlte (29.). Wie übrigens auch alle seiner Kollegen, zu denen nach Ende seiner Suspendierung auch von Beginn an wieder Nabil Bentaleb zählte.
Schalke brachte trotz seiner ordentlichen Vorstellung in 90 Minuten keinen einzigen Schuss auf das Tor von Loris Karius, der im Köpenicker Kasten Andreas Luthe vertrat. „Wir haben das Problem, Tore zu schießen“, analysierte Serdar treffend: „Im Mittelfeld haben wir ordentlich kombiniert, aber wir müssen treffen.“
Selbiges verpassten allerdings auch die Gastgeber trotz Chancen durch Joel Pohjanpalo (52., 58.), erneut Awoniyi (59.) und Marcus Ingvartsen (85.). „Im Moment sind wir nicht effizient. Wenn du nicht effizient bist, wird es schwierig, Spiele zu gewinnen“, sagte Trainer Urs Fischer.
Daniel Schlager verwehrt Union Berlin den Elfmeter
Erst recht, wenn einem zudem noch ein Elfmeter verwehrt wird wie beim eigentlich regelwidrigen Einsatz von Benjamin Stambouli gegen Florian Hübner (68.). „Er klammert sich an mich, ich kann gar nicht hochspringen“, beklagte Hübner. Immerhin blieb die Pfeife von Schiedsrichter Daniel Schlager auch stumm, als Robert Andrich Schalkes Amine Harit kurz vor Schluss im Strafraum zu Fall brachte (88.). „Wenn wir das pfeifen…“, dachte Hübner laut nach: „…Fußball ist Männersport.“
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Wer nun eher einen Punkt gewonnen oder verloren hatte, war damit nach dem Spiel immerhin einigermaßen geklärt. Noch klarer hingegen ist die Tatsache, dass es für Schalke mit acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz mit dem Klassenerhalt eng wird. Zumal „es schwierig ist, ein Spiel zu gewinnen in der Bundesliga“, wie Trainer Christian Gross nach Abpfiff feststellte. Um zu ergänzen, was derzeit vielleicht Schalkes letzter Strohhalm ist: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“