„Hoffe, dass es vorbei ist“: BVB-Star bei Klatsche in Stuttgart übel beschimpft
Der Abpfiff war für Waldemar Anton eine Erlösung im doppelten Sinne. Auf Plakaten war der Nationalspieler von Borussia Dortmund übel beschimpft worden, die Fans des VfB Stuttgart pfiffen ihn gnadenlos nieder – und sportlich erlebte er mit dem BVB eine 90-minütige Demütigung. Antons Albtraum-Rückkehr zum VfB nach seinem Abschied im Sommer endete in einem 1:5 (0:2), das er aus vielen Gründen nicht vergessen wird.
Der Innenverteidiger stellte sich anschließend im DAZN-Interview. „Ich habe gewusst, was hier auf mich zukommt“, sagte er, „ich hoffe, dass es jetzt vorbei ist mit dieser Geschichte. Die Fans haben ja bekommen, was sie wollten.“
Waldemar Anton erlebt Albraum-Rückkehr
Sportlich heillos überfordert waren allerdings auch seine Teamkollegen und Trainer Nuri Sahin, der in seiner Unerfahrenheit keinen Weg fand, die begeisternd anrollenden Stuttgarter aufzuhalten. „Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen!“, riefen die VfB-Fans dem BVB höhnisch hinterher. So hoch hatten die Dortmunder zuletzt am 12. Dezember 2020 ein Bundesligaspiel verloren – und zwar, tatsächlich, 1:5 gegen den VfB Stuttgart. „Das war sehr, sehr schlecht“, kommentierte Sahin frustriert. „So dürfen wir nicht auftreten.“
Für die enttäuschende Borussia war es die vierte Pleite nacheinander gegen den schwäbischen Angstgegner, der besonders in der ersten Halbzeit turmhoch überlegen und insgesamt eine Klasse besser war. Der VfB zeigte fünf Tage nach der unglücklichen Niederlage bei Real Madrid erneut sein königliches Champions-League-Gesicht.
Der große Unterschied: Er belohnte sich diesmal mit Toren von Deniz Undav (4./90.), Ermedin Demirovic (21.), dem herausragenden Enzo Millot (62.) und El Bilal Toure (80.). „Ich bin überglücklich. Wir haben die richtige Reaktion auf Madrid gezeigt“, sagte Undav.
BVB-Abwehr überfordert
Der Nationalstürmer, Demirovic oder Millot – die Stuttgarter Angreifer machten Anton und den Abwehrkollegen das Leben äußerst schwer. Nach einem Zuspiel von Maxi Mittelstädt in den Rücken der BVB-Defensive besorgte Undav mithilfe des Innenpfostens die Führung. Mittelstädt bereitete auch das 2:0 vor, das Demirovic per Kopf erzielte.
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Stuttgart hätte höher führen müssen, als eine Verletzung von Felix Nmecha den Gästen „half“, einen Aufstellungsfehler zu korrigieren: Trainer Sahin brachte den flinken Jamie Gittens (30.) und verschob Marcel Sabitzer auf dessen Wunschposition im defensiven Mittelfeld. Dortmund befreite sich etwas, Gittens hatte das 1:2 auf dem Fuß (45.+3).
Ex-Stuttgarter Guirassy erzielt Ehrentreffer
Mit Wiederbeginn veränderte Sahin die Statik seiner Elf und stellte auf Dreier- bzw- Fünferkette um. Das wirkte, die Partie war nun ausgeglichener und Dortmund kam zu Chancen. Doch der VfB antwortete eiskalt: Nach einer Ecke flankte Mittelstädt in den Strafraum, wo Karazor per Kopf für Millot auflegte. Immerhin durfte Guirassy danach an alter Wirkungsstätte noch für den BVB treffen. Millot führte vor dem 4:1 dann noch einmal die gesamte BVB-Abwehr vor. (sid/mg)