„Epochale Blamage“ für Juve – Chaos-Chelsea jetzt gegen Bayern?
Die wirtschaftliche Drucksituation blendet der FC Chelsea so gut es geht aus. Die Blues ziehen ins Königsklassen-Viertelfinale ein, Trainer Tuchel stellt zudem einen Rekord auf. Ganz anders ist die sportliche Lage bei Juventus Turin.
Immerhin sportlich läuft es nach Plan. Als der FC Chelsea den Einzug ins Viertelfinale der Champions League perfekt gemacht hatte, atmete nicht nur Thomas Tuchel tief durch. „Wir haben Widerstandskraft und Mentalität gezeigt, um über die Schwierigkeiten hinwegzukommen“, sagte der 48-Jährige nach dem 2:1-Erfolg im Achtelfinal-Rückspiel beim OSC Lille. „Wir ermutigen die Spieler. Es fühlt sich so gut an, dass wir immer noch positive Ergebnisse erzielen können. Ich bin stolz.“
Champions-League: Thomas Tuchel mit Chelsea auf Rekord-Jagd
Dabei bleibt die Lage bei den Blues nach den harten Sanktionen durch die britische Regierung extrem angespannt. Während die Zukunft des Klubs ungewiss scheint, liefern Trainer Tuchel und seine Mannschaft ab.
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Wegen der Sanktionen gegen Club-Besitzer Roman Abramovich dürfen die Blues derzeit keine Spielertransfers tätigen, keine Tickets verkaufen und mussten sämtliche Fanshops schließen. Auch gibt es Budget-Grenzen für Auswärtsreisen. Schon nach Lille musste Chelsea daher weniger Personal als sonst mitnehmen.
Tuchel will mit Chelsea Champions-League verteidigen
Tuchel kann die wirtschaftliche Ausnahmesituation des Clubs bislang offenbar gut vom Team fernhalten. Für den 48-Jährigen war der Erfolg in Lille der 32. in seinen ersten 50 Champions-League-Spielen – das ist eine Bestmarke. Auf Platz zwei folgt Zinedine Zidane. Dem ehemaligen Coach von Real Madrid waren in seinen ersten 50 Partien 31 Siege gelungen.
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So souverän wie Chelsea in Frankreich auftrat, scheint trotz finanziellen Drucks ein erneuter Gewinn des Champions-League-Titels nicht unrealistisch. „Wir hoffen und erwarten, dass wir noch weiterkommen“, sagte Tuchel. „Es steckt sehr viel Arbeit dahinter. Wir haben hart dafür gekämpft, um unter den besten acht Teams zu sein.“ Der türkische Nationalspieler Burak Yilmaz (38. Minute) hatte Lille zwar zunächst per Handelfmeter in Führung gebracht. Christian Pulisic (45.+3) und Cesar Azpilicueta (71.) drehten aber das Spiel.
„Epochale Blamage“ für Juventus Turin
Juventus Turin dagegen ist nach der 0:3-Blamage gegen den FC Villarreal raus aus der Königsklasse. „Juve bricht zusammen, Italien sagt der Champions League Adieu“, kommentierte die „Gazzetta dello Sport“. Der Klub „verabschiedet sich von Europa mit einer epochalen Blamage, die lange in Erinnerung bleiben wird“, schrieb die italienische Tageszeitung weiter. Die Mannschaft zahle „einen hohen Preis für die vielen verschwendeten Gelegenheiten“.
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Für die „Corriere dello Sport“ sei der „Zusammenbruch in der letzten Phase der zweiten Halbzeit“ schlichtweg „unbegreiflich. Die Juve-Spieler verlassen das Spielfeld unter einem Hagel von Pfiffen und Buh-Rufen“. Mit Juventus verabschiedete sich der letzte italienische Vertreter aus der Königsklasse. Laut „Corriere dello Sport“ hätte das Champions-League-Abenteuer der italienischen Klubs „nicht schlimmer zu Ende gehen können, vor allem für Stürmer Dusan Vlahovic, in den Juve im Januar 100 Millionen Euro investiert hat“. Ob „mit oder ohne Ronaldo, die Champions League bleibt für Juve verwunschen“, so „Tuttosport“.
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Auf wen Chelsea nun trifft, ist noch unklar. Die Viertelfinal-Spiele werden am Freitag ausgelost. Dann wird auch Villarreal im Lostopf sein. Neben Benfica Lissabon sind die Spanier die große Überraschung in der Runde der besten acht Teams. Gerard Moreno (78.) per Foulelfmeter, Pau Torres (85.) sowie Arnaut Danjuma (90.+2) ebenfalls per Foulelfmeter sorgten für den Erfolg bei Juventus, wo es nun unruhig werden dürfte.
Auslosung in der Champions League: Chelsea im Viertelfinale gegen Bayern?
Die Viertelfinal-Teams im Überblick: FC Bayern München, Manchester City, FC Liverpool, Real Madrid, Atlético Madrid, FC Chelsea, FC Villarreal, Benfica Lissabon. (dpa/sid/fe)