Kimmich verweigert Corona-Impfung
  • Bayern-Star Joshua Kimmich löste eine heftige Impf-Debatte im Fußball aus.
  • Foto: imago/MIS

Kimmich erklärt: Darum bin ich nicht geimpft

Julian Nagelsmann hat am heimischen Fernseher die nächste Torshow seines FC Bayern bejubeln dürfen. Der 34-Jährige, der sich nach einer Corona-Infektion in seiner Küche ein „kleines Analysezentrum“ mit großem Bildschirm, Laptop und iPad gebaut hat, freute sich am Samstag über ein unterhaltsames 4:0 (2:0) der Münchner in der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim. Joshua Kimmich setzte mit seinem Statement zu seiner Nichtimpfung den Schlusspunkt.

Der Nationalspieler bestätigte, dass er nicht geimpft sei. „Ja, das stimmt. Weil ich persönlich ein paar Bedenken habe, was Langzeitstudien angeht. Trotzdem halte ich mich natürlich an alle Hygienemaßnahmen. Jeder sollte die Entscheidung für sich selbst treffen“, erklärte der Bayern-Star.

Corona-Impfung: Kimmich hat „Bedenken“

„Ich bin kein Corona-Leugner und kein Impfgegner. Das finde ich schade in der Debatte. Es gibt nur noch geimpft oder nicht geimpft. Es gibt Leute, die Bedenken haben und das sollte man respektieren, solange man sich an die Maßnahmen hält. Es gibt immer wieder Impfdurchbrüche. Geimpfte Menschen lassen sich oft nicht mehr testen. Ich selbst lasse mich alle zwei, drei Tage testen. Das bezahlt in meinem Fall natürlich der FC Bayern, aber wenn das nicht mehr der Fall wäre, würde ich das auch selbst machen“, fuhr der Mittelfeldspieler fort.

Insbesondere in der Gesellschaft wünscht sich Kimmich mehr Verständnis gegenüber den Nicht-Geimpften und lässt sich derweil eine Hintertür für eine mögliche Impfung offen: „Ich habe noch Bedenken, aber es ist sehr gut möglich, dass ich mich noch impfen lasse. Ich habe oft das Gefühl in der Gesellschaft, dass man abgestempelt wird und das nicht nachgefragt wird. Ich weiß nicht, wie das in den Büros ist. Da ist bestimmt auch nicht überall 2G. Hier sind wir ja auch an der frischen Luft und wie gesagt, ich lasse mich alle zwei, drei Tage testen.“

Was war zuvor passiert? Vor 60.000 Zuschauern in der nicht ausverkauften Allianz Arena dokumentierten Serge Gnabry (16. Minute), Weltfußballer Robert Lewandowski (30.) sowie die Joker Eric Maxim Choupo-Moting (82.) und Kingsley Coman (87.) den großen Qualitätsunterschied mit ihren Toren. Die Treffer wurden stimmungsvoll von den Bayern-Fans gefeiert, erstmals seit März 2020 waren am Samstag wieder 75.000 Zuschauer in München zugelassen. Die Südkurve sang und tanzte lautstark mit.

Nagelsmann erlebt nächstes Bayern-Schützenfest aus dem Homeoffice

Ersatz-Cheftrainer Dino Toppmöller, der Nagelsmann wie schon beim 4:0-Erfolg gegen Benfica Lissabon in der Champions League vertrat, erlebte schon vor dem 1:0 durch Gnabry tolle Szenen im Hoffenheimer Strafraum. Thomas Müller bediente Lewandowski, nach sehenswerter Ballmitnahme verpasste dieser mit einem wohldosierten Lupfer das TSG-Tor nur knapp (2.). Gnabry feierte nach acht Minuten sein 1:0 – doch in der Entstehung hatte Jamal Musiala gefoult, was der Videoassistent ahndete.

Wenig später konnten die Bayern und ihr Homeoffice-Trainer, der mit dem Team vor Ort wieder in Kontakt stehen wollte, die verdiente Führung bejubeln. Nach einer schnellen Passkombination legte Musiala am Ende für Nationalmannschaftskollege Gnabry auf, der trocken abschloss. Beim 2:0 spielte Müller (32) seine ganze Cleverness gegen den von Bayern an Hoffenheim ausgeliehenen Chris Richards (21) aus. Lewandowski netzte den Müller-Pass – für ihn eher unüblich – aus 20 Metern mit einem traumhaften Schuss ein. Sein zehntes Saisontor.

Hoffenheim, das laut Trainer Sebastian Hoeneß „richtig Bock“ habe, „die Bayern zu ärgern“, blieb zunächst harmlos. Erstmals gefährlich wurde es bei einem Schuss von Ihlas Bebou (50.).

„Ich glaube, da geht noch was“: Ex-HSV-Profi Ulreich mit einer gewissen Vorahnung

Druckvoller agierte weiter der FC Bayern. „Ich glaube, da geht auch noch was“, mutmaßte der am Comeback arbeitende Ersatztorhüter Sven Ulreich in der Pause am Stadionmikrofon. Er sollte eine Woche nach dem 5:1 in Leverkusen recht behalten.

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Bei einem Kopfball von Choupo-Moting war wieder Baumann zur Stelle (81.). Eine Minute später war er beim „Choupo“-Abstauber machtlos. Wie auch bei Comans Schlusstreffer, der nach einem langen Pass keine Mühe hatte, auf 4:0 zu vollenden. (mp/nis/dpa)

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