• DFB-Sportdirektor Oliver Bierhoff schlägt eine Änderung der Nations League vor.
  • Foto: imago images/Alex Nicodim

Corona-Krise: Bierhoff warnt DFB-Stars vor „Verschwörungs-Schwachsinn“

Die Corona-Krise hat auch viele Verschwörungstheoretiker hervorgebracht. Auch einzelne Sport-Profis wurden mit solchen Theorien in Verbindung gebracht. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat sich daher entschlossen, für Aufklärung der deutschen Nationalspieler zu sorgen.

„Erst kürzlich habe ich mich dazu mit einem unserer Spieler unterhalten. Solche Verschwörungs-Geschichten kommen zum Teil auch bei ihnen an“, sagte der 52-jährige Bierhoff bei t-online.de.

„Respekt, Toleranz und Solidarität” mit Verschwörungstheorien nicht vereinbar

„Grundsätzlich haben wir als DFB einen Wertekodex, der unter anderem gegenseitigen Respekt, Toleranz und Solidarität beinhaltet. Das ist mit Verschwörungs-Schwachsinn unvereinbar“, so Bierhoff. In der nächsten Länderspielpause möchte er daher für Sensibilisierung bei diesem Thema sorgen.

„Das machen wir mitunter in Form von Vorträgen oder Diskussionen bei Länderspiel-Lehrgängen oder indem wir auch mal einen journalistischen Artikel in einen Chat posten“, sagte er: „Wenn unsere Mannschaften demnächst wieder zusammenkommen, könnte das auch ein Thema sein.“

Thomas Müller wohl nie wieder für den DFB

Nicht an diesen Diskussionen wird Thomas Müller teilnehmen. Bierhoff bekräftigte noch einmal das Aus im National-Dress: „Ich freue mich sehr für Thomas, wie er gerade aufspielt. Aber Jogi hat seine Entscheidung sehr deutlich gemacht, dass er den Spielern, die zuletzt dabei waren und bei uns überzeugt haben, die Stange hält“, sagte Bierhoff im „Kicker“.

Auch für Jerome Boateng und Mats Hummels, die einst mit Müller aussortiert wurden, scheint die Tür damit geschlossen. „Ich finde, dass man das anerkennen muss: Er hat sich für einen harten Schnitt entschieden, zu dem er steht, und er hat den jungen Spielern sein Vertrauen ausgesprochen“, sagt Bierhoff über die Entscheidung von Nationaltrainer Jogi Löw.

Nations League als Mini-Turnier?

Im Herbst steht für die DFB-Auswahl die neue Auflage der Nations League. Fans werden wohl noch keine anwesend sein dürfen, auch daher schlägt Bierhoff vor den Wettbewerb an einem neutralen Ort ohne Hin- und Rückspiele auszutragen.

„Das wäre eine Alternative. Eine Art Mini-Turnier könnte eine Idee sein“, sagte der DFB-Direktor. „Man würde unnötige Reisen verhindern und könnte die Spieler … besser kontrollieren“, durch die Umstände wäre die Bereitschaft der Nationalverbände vielleicht gegeben.

Bierhoff: „Wir stehen bereit”

Für die Organisation eines solchen Turniers bietet Bierhoff zudem die Hilfe des DFBs an: „Wir haben das Know-how und eine Top-Organisation im DFB, das haben wir schon mehrfach bewiesen. Wenn ein solches Modell der UEFA hilft, würde ich sagen: Ja, wir stehen bereit.“

Auf Deutschland warten in der Liga die Ukraine, Spanien und die Schweiz. Bei der ersten Auflage verpasste die Elf von Jogi Löw den Sprung in die K.O.-Phase und wäre sogar abgestiegen, durch die Aufstockung der Liga konnte das DFB-Team allerdings seinen Platz in der höchsten Spielklasse halten. (mab/dpa/sid)

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