• Wann Zuschauer wieder ins Weser-Stadion können, ist noch völlig unklar.
  • Foto: Witters/Witters/Pool/Witters

Dämpfer für Bundesliga: Politik: Keine Zuschauer bei Fußballspielen vor November!

In der Diskussion um eine Teilzulassung von Zuschauern zum Start der neuen Saison hat die Politik den Hoffnungen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und ihren Vereinen einen heftigen Dämpfer verpasst. Das Thema habe in der aktuellen Lage „keine Priorität“. Spiele vor Publikum seien derzeit nicht vor dem 31. Oktober vorstellbar.

Angesichts der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen haben die Gesundheitsminister der Länder auf ihrer Konferenz in Berlin das Zuschauer-Konzept der DFL zwar als grundsätzlich gut bewertet, eine Umsetzung aber mit großer Mehrheit als falsches Signal.

Gesundheitsminister: Fußball mit Zuschauern wäre ein falsches Signal

Schon im Vorfeld des Treffens hatte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gegen einen Saisonstart mit Zuschauern Mitte September ausgesprochen. Er sei „außerordentlich skeptisch“.

Fußballspiele vor tausenden von Zuschauern hätten „eine  verheerende Signalwirkung an die Öffentlichkeit. Sowohl was Kapazitäten im Medizinischen betrifft als auch gegenüber kulturellen Veranstaltungen“.

Markus Söder sehr „skeptisch“ bei Bundesligastart mit Zuschauern im Stadion

„Es ist auch nicht klug, wenn wir Schulstart haben, wenn wir beginnenden Herbst haben, zu überlegen, dass wir dann zusätzlich 20 000, 25 000 Leute in den Stadien haben“, so Söder weiter.

Bundesliga, die Zweite sowie die Dritte Liga starten am dritten September-Wochenende in die Saison. Eine Woche zuvor steht die erste Runde im DFB-Pokal an.

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Das DFL-Konzept sieht zunächst eine Rückkehr einer reduzierten Zahl von Fans in die Stadien vor. Verboten sind Stehplätze, Alkohol und Gästefans vor. Tickets sollen personalisiert vergeben werden. „Theoretisch gute Ansätze“, findet Söder, in der „Praxis aber schwer umzusetzen“.

DFL-Konzept: Sachsens Ministerpräsident Kretschmer ist dafür

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hingegen sagte vor der Konferenz: „Ich bin der Meinung, man muss ihnen jetzt die Chance geben, diese Sache zu erproben.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Kretschmers Parteikollege, hat sich jedoch klar gegen eine schnelle Rückkehr von Zuschauern ausgesprochen. „Tausende Zuschauer in den Stadien – das passt nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen“, teilte der CDU-Politiker bei Twitter mit.

Bundesgesundheitsminister Spahn: Fußball mit Zuschauern passt nicht zum Infektionsgeschehen

„Jetzt heißt es, keine vermeidbaren Risiken einzugehen. Das Konzept der DFL ist in der Theorie gut. Entscheidend ist in der Pandemie aber die Praxis im Alltag.“

(WEB/DPA)

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