Florian Wirtz und Jamal Musiala feiern ihren Auftritt gegen Ungarn.
  • Florian Wirtz und Jamal Musiala feiern ihren Auftritt gegen Ungarn.
  • Foto: imago/Moritz Müller

„Das ist ein Geschenk“: Musiala-Gala bei 5:0-Sieg gegen Ungarn

Neustart mit alten Gesichtern: Beim ersten Auftritt nach der Heim-EM setzt Bundestrainer Julian Nagelsmann nahezu auf den Kader, der im Sommer für eine neue Zuneigung zur Nationalmannschaft sorgte. Mit Spannung aber wurde erwartet, wer die Lücke der zurückgetretenen Rio-Weltmeister Thomas Müller, Manuel Neuer und Toni Kroos sowie des EM-Kapitäns Ilkay Gündogan schließen würde. Die Antwort: Jamal Musiala. Beim am Ende deutlichen 5:0 (1:0) im ersten Nations League-Spiel gegen Ungarn in Düsseldorf zauberte der Bayern-Star nach Belieben und lieferte einen Fingerzeig, wie die Zukunft der DFB-Auswahl aussehen wird.

Ungarn, das bei der EM noch Gruppengegner war (2:0), sollte die erste Prüfung einer DFB-Auswahl ohne Weltmeister sein. Stimmung im Land hochhalten, weiter zusammenwachsen, in die neuen Rollen finden. Das gelang nach anfänglichen Schwierigkeiten gegen hoch anlaufende Ungarn vor allem in der zweiten Halbzeit. Die neue Nummer eins Marc-André ter Stegen und der neue Kapitän Joshua Kimmich trieben ihre Mannschaft an. Insbesondere Musiala zeigte sich immer wieder auffällig und war an nahezu jeder Offensivaktion beteiligt. Erst nutzte Niclas Füllkrug ein Musiala-Zuspiel nicht (20.), dann vollendete „Lücke“ die weitaus leichter zu veredelnde Musiala-Vorlage sieben Minuten später zum 1:0. „Das ist ein Geschenk. Da werden alle deutschen Fans die nächsten Jahre sehr viel Spaß dran haben“, lobte Füllkrug seinen Vorbereiter und dessen kongenialen Partner Florian Wirtz.

DFB-Team dreht nach der Pause auf

Im zweiten Durchgang boten sich der DFB-Auswahl immer größere Räume. Schwächer werdende Ungarn waren teilweise äußerst leicht zu überspielen. Nach einer gegnerischen Ecke sorgte Musiala per Konter für das 2:0 (58.), im Anschluss legte er das 3:0 von Kumpel Wirtz auf (66.), dann das 4:0 seines Bayern-Kollegen Aleksandar Pavlovic (77.). „Völlig losgelöst“ tönte es aus den Stadionboxen, völlig losgelöst wirbelte Musiala, der dann beim fünften und letzten Treffer erstmalig nicht entscheidend beteiligt war. Kai Havertz, der zuvor bereits zweimal an der Unterkante der Latte scheiterte, wurde im Strafraum gelegt und verwandelte dann selbst zum Endstand (81.).

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So überzeugend die deutschen Stars offensiv aufspielten, so leidenschaftlich agierten sie auch in die andere Richtung. Unter anderem rettete einmal Robert Andrich mit einer starken Grätsche, die Kimmich „überragend“ fand, einmal parierte ter Stegen stark. Dem Publikum gefiel, was es sah. Ein Hauch von EM-Stimmung in Düsseldorf. Entsprechend schwärmte Torschütze Füllkrug: „So souverän zu starten mit so einer Ernsthaftigkeit und die EM-Euphorie so mitzunehmen, da bin ich stolz auf die Mannschaft.“ Am Dienstag geht es weiter gegen die Niederlande.

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