UEFA-Präsident Alexander Ceferin

UEFA-Präsident Alexander Ceferin sieht Probleme in der politischen Ausrichtung Europas. Foto: IMAGO / Sports Press Photo

UEFA-Boss wie AfD oder Vance: „Gibt keine Meinungsfreiheit im Westen mehr“

Diese Worte erinnern dann doch an so manche AfD-These oder auch Aussagen aus den USA von Elon Musk und JD Vance: UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat grundlegende Kritik an der politischen Ausrichtung in Europa geäußert. „Wir haben alle genug von der politischen Korrektheit. Hier in der westlichen Welt gibt es keine Meinungsfreiheit mehr. Man kann nicht mehr sagen, was man denkt“, meinte Europas Fußball-Boss der Zeitung „Delo“ in seiner slowenischen Heimat.

Einerseits gebe es die Rechtspopulisten, die eine vereinfachte Rhetorik verwendeten. Andererseits gebe es die Mainstream-Politik und -Medien, die sich „von der intellektuellen und arroganten Seite“ an die Menschen wendeten. Dieser Mainstream sage: „Wage es ja nicht, darüber zu diskutieren oder mit uns zu streiten“, sagte Ceferin weiter. „Deshalb denken manche Leute, dass Rechtspopulisten Revolutionäre sind, die sich dem Mainstream widersetzen. Aber das sind sie nicht.“

Ceferin: „Können nicht mit allen im Krieg sein“

Europa verliere in jeder Hinsicht und werde durch drastische Regulierungen erdrückt, wobei Ceferin den Fußball ausschloss. „Allerdings können wir nicht mit allen im Krieg sein und der ganzen Welt predigen, wie die Dinge zu tun sind, denn die Fakten sind anders“, ergänzte der 57-Jährige.

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Diesbezüglich erwähnte Ceferin die Diskussionen um Katar vor und während der WM 2022. „Dies ist sicherlich ein typisches Beispiel für die Belehrungen europäischer politischer Populisten, die weder unterschiedliche Kulturen noch unterschiedliche Religionen anerkennen.“ Es werde über Nichtdiskriminierung gesprochen, aber nicht verstanden, „dass unterschiedliche Menschen in unterschiedlichen Umgebungen unterschiedliche Bräuche haben“.

Ceferin sieht die Welt politisch in Gefahr

Ceferin sieht die Welt in einer solchen Gefahr wie seit den 1930er Jahren nicht mehr. „Auf der einen Seite haben wir Tyrannen an der Spitze und auf der anderen Seite Politiker, die keine Entscheidungen treffen, denen nur die öffentliche Meinung wichtig ist und die im Grunde inkompetent sind“, erklärte der UEFA-Boss.

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Man sei in eine Situation geraten, „in der einige große Länder Teile des Territoriums anderer Länder einnehmen und öffentlich darüber diskutieren können, was sie einnehmen und wen sie angreifen werden. Das ist gefährlich“, betonte Ceferin. Er wisse nicht, ob die europäischen Staats- und Regierungschefs erkennen würden, wie gefährlich die Situation sei und wie dringend sie im Interesse der Europäischen Union in aller Ruhe miteinander über alles reden sollten. „Sie sind da, um die Bürger der EU zu schützen, und nicht, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen“, sagte der UEFA-Präsident. (dpa/mb)

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