„Kriminell!“ Arzt wettert gegen Markus Anfang und Impfpass-Fälscher
In der Debatte rund um den scheinbar gefälschten Impfpass von Markus Anfang hat sich nun auch der Arzt eingeschaltet, in dessen Impfzentrum Anfang angeblich geimpft worden sein soll.
Nachdem vergangene Woche erste Zweifel an der Echtheit des Impfpasses aufkamen und Anfang daraufhin seinen Job als Trainer bei Werder Bremen kündigte, verhärteten sich in den letzten Tagen die Hinweise auf einen tatsächlichen Betrug. Sein Impfpass wurde beschlagnahmt.
„Man sollte dankbar sein“: Dr. Zastrow ist froh über öffentliche Debatte rund um Anfang
Der Kölner HNO- und Impf-Arzt Dr. Jürgen Zastrow arbeitet im Impfzentrum Köln-Deutz – also genau dort, wo Anfang gegen Corona geimpft worden sein soll. Im System der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein sind seine angeblichen Impfungen allerdings nicht gelistet. Mit dem „Express“ sprach Dr. Zastrow jüngst über den Fall.
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Er vermutet, vielen Menschen seien die Konsequenzen einer Fälschung des Dokuments nicht bewusst. „Viele betrachten das wohl eher wie Schwarzfahren. Aber seinen Impfpass zu fälschen, das hat eine ganz andere, kriminelle Qualität.“ Zudem sei er froh, dass bei diesem Thema nun auch ein prominentes Beispiel erwischt wurde. „Man sollte Markus Anfang dankbar sein“, meint der 61-Jährige. „Ich finde es gut, dass sie mal einen bekannten Namen erwischt haben. Jetzt wird hoffentlich auch dem Letzten klar, dass es hier nicht um ein Kavaliersdelikt geht, sondern um eine Straftat“, erklärt Dr. Zastrow. Gerade erst verabschiedeten der Bundestag und -rat ein neues Gesetz, welches besagt, dass Impfpass-Fälschern eine Gefängnisstrafe droht.
Neben Impfungen weiterhin Testen – Arzt ist für 2G-Plus
Zwar habe er selber noch keine Erfahrungen mit Impfpass-Fälschungen gemacht, stellte aber klar: „Wenn wir so etwas feststellen, melden wir das. Dann ist es ein Fall für die Strafverfolgungsbehörden.“
Neben dem offensichtlichen Betrug durch die Fälschung eines Dokuments geht es dem Arzt aber vor allem um die Gesundheit anderer Menschen, die durch das Verhalten von Personen wie Markus Anfang gefährdet wird.
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Darüber hinaus spricht sich der Kölner Arzt noch einmal für Impfungen aus. Das Argument, sich stattdessen testen zu lassen, hält Dr. Zastrow für nicht haltbar. „Das würde ja voraussetzen, dass die Testungen hundertprozentig zuverlässig sind. Das sind sie aber nicht. Ein Test kann negativ sein – aber fünf Stunden später positiv. Lückenlose Testungen sind schlichtweg nicht möglich.“
Neben der Einführung eines Systems nach 2G-Plus-Konzept fordert er auch weiterhin umfangreiche Aufklärungen über die Corona-Impfungen. So hofft er, mehr Personen überzeugen zu können und die Pandemie einzudämmen.