Das steckt hinter dem Telefon-Jubel von DFB-Star Alexandra Popp
Beim fulminanten 6:0-Auftaktsieg der deutschen Nationalmannschaft bei der Frauen-WM gegen Marokko klingelte das Telefon von Alexandra Popp (32) gleich zweimal. Die Kapitänin des DFB-Teams ebnete den Deutschen mit ihrem Doppelpack in der ersten Halbzeit den Weg zum Traumstart in die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Auffällig dabei: Nach jedem Tor hielt Popp ihre linke Hand ans Ohr, als würde sie telefonieren, und streckt ihren rechten Zeigefinger gen Himmel – und das ist kein Zufall.
Schon bei der Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich, als das deutsche Team letztlich im Viertelfinale am späteren WM-Dritten Schweden scheiterte, hatte Popp ihre beiden Turniertore in der Vorrunde gegen Südafrika (4:0) und im Achtelfinale gegen Nigeria (3:0) mit der Telefon-Geste bejubelt. „Das war ein Zeichen für meine Familie und Freunde – wie E.T., nach Hause telefonieren“, hatte Popp damals in Anspielung an den Film-Klassiker von Steven Spielberg (1982) erklärt.
Alexandra Popp grüßt ihre Familie mit Telefon-Jubel beim Tor
Der Hintergrund: Die 129-fache Nationalspielerin und Olympiasiegerin von 2016 hat eine sehr enge Bindung zu ihrer Familie. Während ihrer Kindheit hatten ihre Eltern Andreas und Iris Popp große Geldprobleme, die ARD und die „Nordwest-Zeitung“ berichteten sogar von einer zwischenzeitlichen Privatinsolvenz.
Alexandra und ihr vier Jahre älterer Bruder Dennis mussten in ihrer Jugend kräftig mithelfen, um mit der Familie über die Runden zu kommen. „Diese Phase ihres Lebens war hart und nicht unbedingt kindgerecht. Doch diese Zeit hat ,Poppi’ stark gemacht“, schrieb die „Nordwest-Zeitung“ vor einigen Jahren.
DFB-Star Alexandra Popp denkt an verstorbenen Vater
Diese enge Bindung führte dazu, dass sich ihre Familie in Deutschland heute bei Länderspielen immer direkt nach der Partie bei Popp telefonisch meldet, wenn diese ein Tor erzielt. Auf dem Platz kommt die Stürmerin ihren Liebsten deshalb zuvor – und ruft unmittelbar nach ihrem Treffer schon einmal imaginär zu Hause an.
Das könnte Sie auch interessieren: Bei historischem 40:2: Erste Frau trifft im Männer-Pokal – gegen ihren Cousin
Einer jedoch ist nicht mehr zu Hause vor dem TV dabei: Papa Andreas starb im Dezember 2022 im Alter von 62 Jahren. Deshalb geht jetzt auch immer Popps Finger beim Telefonieren nach oben. Die Geste sei „nicht nur für die Menschen, die vor dem Fernseher sitzen, sondern auch für die Menschen, die nicht mehr unter uns sind und trotzdem wichtige Menschen für mich waren. Dass ich einfach an sie denke“, sagte Popp nach dem Auftaktsieg. „Derjenige, der abgenommen hat, ist mein Vater.“