Neuer Bochum-Trainer überrascht: Gegen München „das einfachste Spiel des Jahres“
Seinen größten Karrieremoment würde sich Markus Feldhoff gerne immer wieder anschauen. Doch die Videokassette seines Dreierpacks beim 5:2-Triumph mit Bayer Leverkusen gegen den übermächtigen FC Bayern hat leider „irgendjemand“ überspielt. „Ich vermute, meine Kinder – die sind beide Bayern-Fans“, scherzte der vorübergehende Hoffnungsträger von Bundesliga-Schlusslicht VfL Bochum einst. Vor dem Wiedersehen mit dem Rekordmeister könnte die Last nun aber kaum größer sein.
Die Euphorie des Relegationswunders ist „anne Castroper“ längst verflogen. Trainer Peter Zeidler musste nach nur sieben Spielen gehen, mit einem mickrigen Zähler steht der VfL früh mit dem Rücken zur Wand. Auftritt: Feldhoff. Der bisherige Co-Trainer soll den VfL mit Murat Ural, der Zeidler ebenfalls als Assistent zugearbeitet hatte, als Übergangslösung wieder in die Spur bringen – am liebsten schon am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN).
Zu verlieren hat das Gespann, das „bis auf Weiteres“ in der Verantwortung steht, nichts. Im Gegenteil: Bayern, Frankfurt, Leverkusen und Stuttgart lautet das harte Programm der kommenden Wochen, da geht es in erster Linie um Schadensbegrenzung. Für einen neuen Trainer wäre es ein Monster-Auftakt mit womöglich lähmender Wirkung gewesen, für die Interimslösung birgt es die Chance auf einen unbekümmerten Neuanfang.
Fanfreundschaft zwischen Bayern und Bochum
Feldhoff begegnet seiner Aufgabe mit dem Mute der Verzweiflung. „Es ist das einfachste Spiel des Jahres, alle freuen sich, auch losgelöst vom Tabellenplatz“, beteuerte er mit Blick auf die Bayern-Partie. Tatsächlich scheint es am Sonntag nur zwei Szenarien für die Bochumer zu geben: Totale Euphorie – oder deftige Watschn.
Denn die Bilanz gegen die Münchner, mit denen Bochum eine Fanfreundschaft verbindet, liest sich seit dem Wiederaufstieg des VfL 2021 ziemlich skurril: In sechs Duellen kassierte Bochum drei böse 0:7-Klatschen, feierte aber auch zwei überraschende Heimsiege. Von den Erfahrungen der unerwarteten Erfolge will Feldhoff zehren. „Das ist eins der größten Spiele, so müssen wir das auch angehen“, sagte er.
Feldhoff besiegte die Bayern als Spieler
Wie genau, das weiß der 50-Jährige selbst am besten. Seine Vita weist bislang zwar nur eine einzige Station als Cheftrainer auf, beim VfL Osnabrück von März bis Juni 2021. Doch am 9. März 1997 zeigte er als Spieler, wie man die Bayern ärgert.
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„Am Ende wurde ich fast vom Platz getragen in der 90. Minute, ich war aber auch völlig platt“, erzählte Feldhoff. Dieses Bild dürfte sich nach seinem Geschmack am Sonntagnachmittag im Ruhrstadion gerne wiederholen. (sid)