Jürgen Klopp bei seinem abschied in Liverpool
  • Hat eine klare Meinung bezüglich der Gerüchte um einen Job als Three-Lions-Coach: Jürgen Klopp
  • Foto: Imago / PA Images

Klopp nie mehr auf der Bank? „Stand heute war es das für mich als Trainer“

Jürgen Klopp hat eine schnelle Rückkehr auf die Trainerbank ausgeschlossen und wird definitiv nicht Englands nächster Fußball-Nationalcoach. Dies sagte der 57-Jährige beim Internationalen Trainerkongress in Würzburg. Auf die Frage, was sein Berater Marc Kosicke derzeit an Anfragen an ihn weiterleite, antwortete Klopp: „Gar nix. Jobmäßig gar nix. Kein Verein, kein Land. Diesen Teil müssen ein paar Leute nicht gehört haben.”

Jürgen Klopp plauderte entspannt über seine Erfolgsrezepte, seine Spielphilosophie und Julian Nagelsmann – doch seine Rückkehr auf die Trainerbank stellte er plötzlich infrage. „Stand heute war es das für mich als Trainer. Ich habe nicht aus einer Laune heraus aufgehört, sondern das war eine generelle Entscheidung“, sagte der 57-Jährige im Rahmen des Trainerkongresses des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer in Würzburg und löste damit Erstaunen bei den Zuhörern aus.

Klopp nie wieder an der Seitenlinie? Für viele unvorstellbar. Doch so weit muss es doch nicht kommen. „Ich suche die Ruhe, bin jetzt zu hundert Prozent im Hier und Jetzt und ich genieße es. Es war einfach Zeit, zur Seite zu treten und das Ganze mal aufzulösen“, sagte der ehemalige Meistermacher von Borussia Dortmund, fügte allerdings an: „Ich bin zu jung, um nur noch Padel-Tennis und Enkelkinder zu machen. Ob das wieder Trainer sein wird? Das würde ich momentan tatsächlich ausschließen. Mal sehen, wie es in ein paar Monaten aussehen wird. Aktuell kommt nichts durch.“

Klopp hatte nach der vergangenen Saison den FC Liverpool nach neun Jahren verlassen und sich erst einmal eine Auszeit verordnet. Zuletzt war er dennoch als Nachfolger des zurückgetretenen englischen Teammanagers Gareth Southgate ins Gespräch gebracht worden. Doch derzeit genießt er seine Pause. „Im Moment gibt es jobmäßig gar nix. Keinen Verein, kein Land. Diesen Teil müssen ein paar Leute nicht gehört haben. Und es wäre der größte Gesichtsverlust in der Geschichte des Fußballs, wenn man da sagt, für Euch mache ich jetzt eine Ausnahme“, erklärte Klopp.

Klopp: „Habe die besten Vereine der Welt trainiert“

Doch für immer wird er sich wohl nicht vom Fußball verabschieden. „In einigen Monaten können wir vielleicht noch mal drüber sprechen. Ich habe noch Bock, im Fußball zu arbeiten und Leuten mit meinen Erfahrungen und Kontakten auch zu helfen. Mal schauen, was es da für mich noch gibt“, sagte Klopp, den aktuell ein Trainerposten aber nicht reizt, da er „die besten Vereine der Welt auch schon trainiert“ habe.

Dabei musste er auch einige schmerzhafte Niederlagen hinnehmen – besonders in der Königsklasse. „Ich bin wahrscheinlich Rekord-Silver-Medal-Holder in der Champions League. Ich habe mehr Champions-League-Finals verloren als die meisten gespielt haben“, scherzte Klopp im blauen Hemd und kurzer Hose.

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Als „Genie“ auf der Trainerbank habe er sich dabei nie gesehen. „Ich habe mich mit viel Fleiß auf ein gewisses Niveau entwickelt“, sagte Klopp und ergänzte: „Ich wollte immer, dass mein Fußball erkannt wird. Nicht nur deshalb war ich immer stur, was Gegenpressing betrifft. Ansonsten habe ich schon immer weiterentwickelt, etwa im Ballbesitzfußball.“

Für Nagelsmann hatte Klopp nach dem EM-Aus im Viertelfinale lobende Worte parat. “Ich bin sehr glücklich mit unserem Auftritt bei der EM. Julian hat das super gemacht, intern und überragend in der Außenwirkung“, sagte Klopp. Er habe es zudem “geliebt, wie Julian gesagt hat, dass wir in zwei Jahren Weltmeister werden. Da bin ich aus dem Stuhl und habe gesagt: Wir werden Weltmeister in zwei Jahren, und ich gucke mir das an.“ (dpa/sid)

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