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Bayerns Star-Verteidiger Dayot Upamecano (M.) sah wegen eines üblen Tritts die Rote Karte.
  • Bayerns Star-Verteidiger Dayot Upamecano (M.) sah wegen eines üblen Tritts die Rote Karte.
  • Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Andrew Medichini

Die Bayern sehen Rot! Müller spürt „Unsicherheit“ – Tuchel rüffelt Abwehr-Star

Natürlich ging es darum, sich eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel zu verschaffen. Darum, in der Champions League Kurs aufs Viertelfinale zu nehmen und ein frühes Statement in Richtung Titel zu setzen. Vor allem galt es für den FC Bayern im Achtelfinal-Hinspiel bei Lazio Rom aber, wie Thomas Tuchel es formulierte, „eine Reaktion zu zeigen“. Das haben die Münchner aber verpasst – vielmehr verschärfte die 0:1-Pleite samt Roter Karte die Krise. Auch wenn das die Protagonisten nach Abpfiff nicht unbedingt so sehen wollten.

Christoph Freund war sich sicher. „Ich bin überzeugt“, sagte der Sportdirektor vorm Anpfiff bei DAZN, „dass wir eine andere Bayern-Mannschaft sehen werden.“ Verglichen mit jener, die beim Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen mit 0:3 unterlegen und völlig chancenlos war. Einzig in der Anfangsphase hatten die Bayern am Samstag zu überzeugen gewusst – und das taten sie in der Champions League gestern auch wieder.

Champions League: FC Bayern verliert 0:1 bei Lazio Rom

Joshua Kimmich kehrte in die Startelf zurück und hatte gegen die Römer die erste gute Chance (2.). Und als Harry Kane auf Vorlage von Thomas Müller, der nach seiner „Uns fehlen teilweise die Eier“-Kritik ebenfalls wieder beginnen durfte, kläglich drüberzielte (7.), war die Führung fast schon überfällig. Die verpassten dann aber auch Leroy Sané nach einer Freistoß-Variante (32.) sowie Jamal Musiala nach einer One-Touch-Kombination hauchzart (40.) – weshalb sich FCB-Trainer Tuchel beinahe fassungslos in seinen Sitz zurückfallen ließ.

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Tatsächlich präsentierten sich die Bayern zuerst verbessert, zeigten in der ersten Hälfte das, was Manuel Neuer zuletzt vermisst hatte: Leichtigkeit im Spiel. Die leichtfertig vergebenen Chancen aber waren das Manko – und hätten sich fast schon schnell gerächt, hätte der Keeper nach der Pause nicht gegen Gustav Isaksen gerettet (47.).

Thomas Müller sah nur in erster Halbzeit „eine Reaktion“

Die bayrischen Unsauberkeiten häuften sich, auf einmal war sie doch wieder da, die Verunsicherung, ob der die Münchner in der Liga fünf Punkte hinter Leverkusen rangieren. Und dann traf Dayot Upamecano Lazios Isaksen im eigenen Strafraum übel und sah Rot (67.). Unglücklich, aber vertretbar. Und Ciro Immobile versenkte den fälligen Elfmeter (69.). Es war bereits der Siegtreffer, denn die Bayern fanden nicht zurück in die Spur – weshalb ihnen nun sogar das aus in der Königsklasse droht. Die Krise ist fürs Erste jedenfalls Realität. Der FCB sieht Rot – auch wenn in der ersten Hälfte die geforderte Reaktion da gewesen sei, wie Müller nach dem Spiel bei DAZN sagte.

„Da müssen wir nur in Führung gehen. Heute haben wir es verpasst, die Chancen zu machen. Du musst die Dinger halt auch machen. Das ist keine Sache von einer Reaktion“, so der Routinier, der aber auch gestand: „Die zweite Halbzeit war wieder von der Verunsicherung geprägt. Das ist nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben immer mal wieder Unsicherheiten drin. Das ist da, das sehe ich auch. Aber wir werden uns nicht darauf fokussieren, uns noch weiter herunterzuziehen. Jetzt geht es bewusst positiv in Richtung Sonntag.“ Dann gastieren die Münchner in der Liga beim VfL Bochum – mit einer dann bestenfalls wieder besseren Stimmung.

Tuchel nach Bayern-Pleite „sauer“ – Kritik an Upamecano

„Wir sind frustriert und sauer. Das Spiel haben wir verloren, Lazio nicht gewonnen“, befand Tuchel nach der Pleite angesichts des Spielverlaufs ebenfalls bei DAZN. „Wir haben alles dafür getan, dass wir in Rückstand geraten.“ Warum der letztlich spielentscheidende Elfmeter gepfiffen wurde, habe er im Spiel „gar nicht verstanden“, berichtete der Trainer, ehe er Rotsünder Upamecano rüffelte: „Er will es überhaupt nicht, trotzdem ist keine Not da, dass er die Bewegung macht. Es reicht, wenn er blockt. Wir bringen uns damit komplett auf die Verliererstraße.“

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Tuchel gestand, dass seine Mannschaft derzeit mit einigen Baustellen zu kämpfen habe. „Die erste Halbzeit war okay, aber am Ende hatten wir keinen einzigen Schuss aufs Tor. Dann kann man auch nicht treffen. Wir haben komplett den Faden verloren in der zweiten Halbzeit“, so der 50-Jährige, der auch noch mal an das 0:3 gegen Leverkusen zurückdachte. „Im Zusammenhang mit der letzten Niederlage sieht es nicht gut aus. Aber wir haben noch ein Rückspiel und werden weitermachen. Es sieht gezwungen aus, unser Spiel, aber wir werden dran bleiben.“

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