Pokal-Sensationen: Leverkusen und Köln raus – Viertligist Lübeck weiter
Es ist keine Seltenheit, dass Teams aus der Bundesliga oder der 2. Bundesliga in der ersten Runde des DFB-Pokals ihrer Favoritenrolle nicht gerecht werden können und gegen vermeintlich schlechtere Gegner unter die Räder kommen. Auch dieses Jahr hat es in den frühen Samstagsspielen bereits drei höherklassige Teams erwischt.
Nach einem enttäuschenden Auftritt hat sich Champions-League-Starter Bayer Leverkusen bereits in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal verabschiedet. Die Werkself verlor am Samstag beim Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg mit 3:4 (2:3) und offenbarte eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt viele Schwächen.
Leverkusen unterliegt Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg
Jannik Rochelt in der 2. Minute, Kevin Koffi (17.) per Foulelfmeter, Luca Schnellbacher (37.) und Kevin Conrad (74.) trafen vor 7414 Zuschauern für den couragierten Außenseiter. Die Tore von Adam Hlozek (5.), Charles Aránguiz (30.) und Patrik Schick (89.) reichten Bayer nicht zum Weiterkommen.
Wegen eines defekten Tornetzes begann die Partie mit fünfminütiger Verspätung. Als es endlich losging, dauerte es keine 120 Sekunden bis zum ersten Torschrei. Rochelt spazierte mit dem Ball am Fuß durch die Bayer-Abwehr und überwand Gäste-Torwart Lukas Hradecky mit einem Flachschuss.
Neuzugang Hlozek konnte für Leverkusen zwischenzeitlich ausgleichen
Die Freude über die frühe Führung währte jedoch nicht lange, denn Leverkusen antwortete umgehend. Neuzugang Hlozek hämmerte den Ball aus 18 Metern zum schnellen Ausgleich ins Netz. Elversbergs Torwart Nicolas Kristof sah in der Szene nicht gut aus, zeichnete sich danach aber zweimal mit tollen Reflexen gegen Leverkusens Torjäger Schick aus.
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Der Drittliga-Tabellenführer hielt weiter stark dagegen und schaffte die erneute Führung. Aránguiz brachte Torschütze Rochelt im Strafraum zu Fall, den fälligen Strafstoß verwandelte Koffi sicher. Nach einer halben Stunde bügelte Aránguiz seinen Fehler wieder aus, als er auf Vorlage von Sardar Azmoun das 2:2 erzielte. Zwei Minuten später traf Azmoun nur den Pfosten.
Elversberg gewinnt mit 4:3 gegen Leverkusen
Und weiter ging die wilde Fahrt. Nun war wieder die SVE am Zug. Koffi tankte sich auf der linken Seite durch und passte in die Mitte, wo Schnellbacher aus vollem Lauf vollendete. Wieder sah die Bayer-Abwehr nicht gut aus.
In der Pause reagierte Leverkusens Trainer Gerardo Seoane und brachte mit Paulinho und Kerem Demirbay zwei neue Mittelfeldspieler. Besser wurde das Spiel der Gäste dadurch nicht. Vielmehr hatten die Hausherren weiter die besseren Chancen und belohnten sich durch Conrads Treffer für ihre Bemühungen. Schicks Anschluss kurz vor Schluss kam zu spät für eine Wende.
Auch Hansa Rostock verliert in der ersten Runde des DFB-Pokals
Zweitligist Hansa Rostock hat derweuil in der ersten DFB-Pokalrunde eine Pleite beim Nord-Regionalligisten VfB Lübeck erlebt. Die Rostocker unterlagen am Samstag beim viertklassigen Rivalen mit 0:1 (0:0).
VfB-Mittelfeldspieler Tarik Gözüsirin erzielte das umjubelte Siegtor in der 78. Minute mit sattem Schuss aus 16 Metern. In den vergangenen zwölf Jahren sind die Rostocker damit zum zehnten Mal in der ersten Runde gescheitert. Nach Spielschluss stürmten einige Hansa-Fans den Innenraum. Polizeikräfte drängten sie zurück.
Tarik Gözüsirin schießt Lübeck spät in die nächste Runde
Die verspätet angepfiffene Partie – ein Loch im Rostocker Tornetz musste erst geflickt werden – verlief nicht auf höchstem Niveau. Torszenen vor 10.500 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Lohmühle waren lange Zeit selten. Die Rostocker begannen beherzter, aber die Gastgeber hielten erstaunlich dagegen und die Partie offen. Die größte Gelegenheit hatte Hansa-Stürmer John Verhoek unmittelbar vor der Halbzeitpause. Sein Kopfball landete jedoch nur an der Latte.
Vor zwei Spieljahren hatten beide Teams gemeinsam in der 3. Liga gespielt. Hansa stieg auf, Lübeck ab. Ein sichtbarer Unterschied von zwei Klassen bestand beim Wiedersehen nicht. Der FC Hansa, der eine Woche zuvor beim HSV mit 1:0 gewonnen hatte, war zwar gefährlicher und hatte mehr vom Spiel, doch dem VfB gelang das Siegtor.
Nachdem die Pokalsaison für Leverkusen und Rostock nach 90 Minuten bereits ein Ende gefunden hatte, schafften es die Kölner immerhin bis ins Elfmeterschießen. Dort unterlagen die Geißböcke (wie in der Vorsaison bereits gegen den HSV) aber gegen Zweitligist Jahn Regensburg.
Auch Köln scheitert in der ersten Runde des DFB-Pokals
Die Kölner waren noch gar nicht richtig im Spiel angekommen, da konnten die knapp 13.000 Zuschauer miterleben, wie der Bundesligist nach 18 Minuten durch Andreas Albers in Rückstand geriet. Keine zehn Minuten später musste Köln-Schlussmann Timo Horn erneut hinter sich greifen. Prince Owusu baute die Führung der Bayern in der 26 Minute weiter aus.
Diesmal reagierten die Kölner jedoch besser, als noch beim ersten Gegentor. Nur zwei Minuten später konnte Mark Uth den Anschlusstreffer zum 2:1 erzielen. Mit dem Ergebnis ging es für beide Mannschaften in die Pause. In der zweiten Halbzeit wirkten die Geißböcke erneut ideenlos. Erst der Doppelwechsel von Jonas Hector und Jan Thielmann brachte frischen Wind in die Partie. So konnte Dejan Ljubicic in der 63. Minute zum Ausgleich treffen.
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Mit einem 2:2 endeten die ersten 90. Minuten in Regensburg. Auch in der Verlängerung fehlte den Kölnern das nötige Spielglück. Mit 25 zu 11 Torschüssen und 60 Prozent Ballbesitz ging es für den Bundesligisten ins Elfmeterschießen. Nachdem Ljubicic, Torschütze zum 2:2, den ersten Ball im Tor versenken konnte, scheiterte Julian Chabot an Regensburg-Keeper Stojanovic. Zwar verschoss im Anschluss Benedikt Saller ebenfalls einen Elfmeter, bevor der Kölner Kingsley Ehizibue den entscheidenen Ball jedoch nicht im Tor unterbringen konnte.