Waldemar Anton, Julian Brandt und Pascal Groß von Borussia Dortmund gucken enttäuscht nach Niederlage gegen Union Berlin
  • Gegen Union Berlin konnten die Dortmunder nicht überzeugen.
  • Foto: imago/RHR-Foto

„Eine Erklärung ist schwer“: BVB nach Pleite bei Union Berlin ratlos

Borussia Dortmund hat den Schwung aus der magischen Champions-League-Nacht nicht mitnehmen können und am Samstagnachmittag des sechsten Spieltags der Bundesliga einen herben Rückschlag kassiert. Vier Tage nach dem euphorischen 7:1 gegen Celtic Glasgow verlor der BVB beim 1. FC Union Berlin mit 1:2 (0:2) und fiel in der Tabelle hinter den Hauptstadt-Klub zurück.

Die Berliner hingegen feierten im dritten Heimspiel ihren dritten Sieg und bescherten Bo Svensson den ersten Sieg als Trainer gegen die Borussia. Dortmund blieb auch im dritten Auswärtsspiel in dieser Bundesliga-Saison sieglos.

„Eine Erklärung ist schwer“, sagte Gregor Kobel. „Es ist natürlich wieder ein Rückschlag“, sagte der BVB-Keeper bei Sky, behauptete aber: „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, die erste Halbzeit war der Schlüssel.“

Kevin Vogt (26. Minute/Foulelfmeter) und Yorbe Vertessen (45.) trafen in der ersten Halbzeit zur verdienten Köpenicker Führung. Vogt, für den es das erste Bundesliga-Tor seit zehn Jahren war, beendete damit die längste Torlos-Serie eines Feldspielers in der Bundesliga-Historie. Der ehemalige Unioner Julian Ryerson (65.) erzielte das einzige Tor für die Gäste.

Union Berlin: Kevin Vogt traf erstmals nach zehn Jahren

Die 22.012 Zuschauer im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei sahen einen ungewohnt mutigen, offensiven Auftritt der Gastgeber. Dass Dortmund an der zweitbesten Defensive der Liga verzweifelte, war keine große Überraschung. Mehr Torgefahr als der BVB hätten aber nur die Wenigsten den Berlinern zugetraut.

Dabei schickte Trainer Nuri Sahin fast die identische Mannschaft aufs Feld, die unter der Woche Glasgow zerlegt hatte. Einzig für den verletzten Dreifach-Torschützen Adeyemi rückte Maximilian Beier in die Startelf. Der Neuzugang aus Hoffenheim blieb bis auf zwei Torschüsse in der zweiten Halbzeit aber weitgehend unauffällig.

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Vor allem bei Kontern sahen die Schwarz-Gelben schlecht aus. Als ein langer Ball bei Hollerbach landete, konnte Ex-Unioner Nico Schlotterbeck seinen Gegenspieler nur noch mit dem Bein stoppen. Kevin Vogt trat in seinem 341. Bundesliga-Spiel erstmals zu einem Strafstoß an und erzielte sein viertes Bundesliga-Tor, das Erste im Trikot der Unioner. Das Kuriose: letztmals getroffen hatte Vogt vor fast zehn Jahren am 18. Oktober 2014, damals noch für den 1. FC Köln – auch gegen den BVB.

Julian Ryerson erzielt Anschluss für den BVB

Wer dachte, dass der Rückstand die Gäste wachrüttelte, lag falsch. Union drückte auf den nächsten Treffer. Eine Ecke landete nach ein paar Kopfbällen schließlich bei Vertessen, der den Ball wuchtig ins untere Eck schoss. Kobel, dessen Sicht verdeckt war, war machtlos.

Nach der Pause zog sich Union nun weit in die eigene Hälfte zurück und versuchte, den Vorsprung zu verwalten. So kompakt wie in der ersten Halbzeit stand die Defensive aber nicht mehr und der BVB fand immer mehr Schlupflöcher. Außenverteidiger Ryerson, der unter der Woche seinen Vertrag in Dortmund bis 2028 verlängert hatte, erzielte im Stadion seines alten Arbeitgebers aus rund 15 Metern den Anschlusstreffer.

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Der Hauptstadt-Klub zeigte zwar längst nicht mehr den mutigen Offensiv-Fußball aus der Anfangsphase. Zu ihren Chancen kamen die Rot-Weißen aber weiterhin. Vertessen (54.) und Tim Skarke (73.) scheiterten allerdings an Kobel. In der Schlussphase spielten fast nur noch die Gäste. Union bekam kaum noch Verschnaufpausen, stemmte sich aber mit letzter Kraft dagegen und rettete den Sieg über die Zeit.

SC Freiburg stellt Startrekord ein

Der SC Freiburg hat derweil dank Ritsu Doan seinen Startrekord eingestellt. Die Mannschaft von Trainer Julian Schuster gewann am sechsten Spieltag bei Werder Bremen nicht unverdient mit 1:0 (0:0) und feierte damit bereits den vierten Saisonsieg. Das schaffte in Freiburg zuvor Trainerlegende Christian Streich 2019/20 und 2022/23. Unter dessen Nachfolger Schuster sind die Breisgauer nun zunächst Tabellendritter, Werder bleibt weiter ohne Heimsieg und dümpelt im Mittelfeld umher.


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Doan erlöste die Freiburger mit seinem Treffer in der 75. Minute, zuvor hatten die Gäste aus ihrer Überlegenheit zu wenig gemacht. Bremen blieb auch im dritten Heimspiel der Saison ohne eigenen Treffer.

Zeitgleich konnte der VfL Bochum in Wolfsburg erneut keine Punkte mitnehmen und wartet auch nach sechs Spieltagen auf den ersten Sieg in der laufenden Saison. Mit nur einem Punkt steht der Klub damit nun sogar hinter Kiel auf dem letzten Tabellenplatz. Aus der Begegnung mit eben genannten Nordlichtern konnte Bochum Ende September den bislang einzigen Punkt einfahren.

Holstein Kiel holt Punkt gegen Bayer Leverkusen

Nach Treffern von Tiago Tomás (21. Minute) und Jonas Wind (37. Minute) erzielte Myron Boadu in der 72. Spielminute noch den Anschluss und sorgte für einen Funken Hoffnung in den Reihen der Bochumer, ehe erneut Wind kurz vor Schlusspfiff zuschlug und mit seinem zweiten Tor am Nachmittag zum 3:1 den Sack zumachte. Damit endete für das Team aus Niedersachsen eine Serie von zuvor vier sieglosen Spielen, in denen die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl spielerisch gegen Gegner wie den FC Bayern, Double-Gewinner Bayer Leverkusen oder Vizemeister VfB Stuttgart aber durchaus zu überzeugen wusste. Dem sieglosen Bochum-Trainer Peter Zeigler droht hingegen nach nur vier Monaten bereits das Aus.

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Deutlich überraschender konnte die vor dem Spieltag noch letztplatzierte Holstein Kiel gegen Meister Bayer Leverkusen immerhin ein Remis verbuchen. Nach einem Doppelschlag der Werkself in der 4. und 8. Minute gerieten die Störche, die aufgrund eines Chores-Verbots auf den Großteil der aktiven Fanszene verzichten mussten, in einen frühen 2:0-Rückstand. Dann aber drehten die Kieler auf.

Kiels Fiete Arp feiert seinen Treffer in Leverkusen. imago/Jan Huebner
Kiels Fiete Arp feiert seinen Treffer in Leverkusen
Kiels Fiete Arp feiert seinen Treffer in Leverkusen.

Nachdem zunächst Max Geschwill in der fünften Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum 2:1 traf, erzielte Ex-HSVer Fiete Arp in der 69. Minute per Elfmeter den ersehnten Ausgleich für die Norddeutschen. (aw/sid/dpa)

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