EM-Premiere für Hamburg? DFB bewirbt sich um die Ausrichtung 2029
Der DFB bewirbt sich um die Ausrichtung der Frauen-EM 2029. Die Bewerbung sei ein „Leuchtturmprojekt“, wird DFB-Präsident Bernd Neuendorf zitiert. Damit könnte Hamburg erstmals wichtige Endrundenspiele der besten Kickerinnen erleben.
„Die nachhaltige Entwicklung der Themen Frauen im Fußball und Frauenfußball und damit auch die Umsetzung der Strategie FF 27“ genieße beim DFB „höchste Priorität“, betonte Neuendorf, die Bewerbung solle einen „zusätzlichen Schub für diese Bereiche geben“. DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich ist überzeugt, „dass wir ein guter und verlässlicher Gastgeber für diese Art von Sportgroßveranstaltungen sind“. Das habe unter anderem die „begeisternde UEFA EURO 2024“ gezeigt.
Unterstützt wird die Bewerbung auch von der Politik – „aus vollem Herzen“, wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonte: „Wir sind eine starke Sportnation und ein guter Gastgeber für Millionen Fans aus ganz Europa. Das haben wir gerade erst mit der EURO der Männer in diesem Sommer gezeigt. Wir haben Spielorte mit großartigen Stadien und leidenschaftlichen Fans. Die EURO 2029 nach Deutschland zu holen, würde den Fußball der Mädchen und Frauen in Deutschland noch sichtbarer und stärker machen.“
In Hamburg fand noch kein Endrunden-Spiel statt
Die Interessenserklärung für die Bewerbung will der DFB nun fristgerecht bis zum 24. September an die UEFA übermitteln. Danach will der Verband Betreiber von Stadien, die die UEFA-Vorgaben erfüllen, sowie die jeweiligen Städte anschreiben und einladen, sich als potenzielle Spielorte zu bewerben. In Hamburg fand noch nie ein Endrunden-Spiel einer EM oder WM der Frauen statt – das könnte sich nun ändern.
Die an der Ausrichtung interessierten Verbände müssen ihre vorläufigen Bewerbungsunterlagen bis zum 12. März 2025 einreichen, am 28. August 2025 endet die Frist für den Eingang rechtlicher Dokumente und zusätzlicher Unterlagen. Der Ausrichter soll dann im Dezember 2025 durch das UEFA-Exekutivkomitee bekannt gegeben werden. Stattfinden wird die EM 2029, die mit 16 Teams an 31 Spieltagen ausgetragen werden soll, voraussichtlich im Juni und im Juli.
Zuletzt war der DFB mit einer Bewerbung für ein großes Turnier der Frauen gescheitert: Die gemeinsame Initiative mit Belgien und den Niederlanden um die Ausrichtung der WM 2027 fand im Mai beim FIFA-Kongress keine Mehrheit, stattdessen erhielt Brasilien den Zuschlag. Die anstehende EM 2025 findet in der Schweiz statt.
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Eine Frauen-EM hat Deutschland bislang zweimal ausgerichtet, 1989 und 2001. Damals fanden die Spiele in kleineren Orten und Stadien statt, Osnabrück ist die einzige norddeutsche Stadt, in der bereits EM-Endrundenspiele stattfanden. Dort gewann die DFB-Auswahl 1989 das Endspiel gegen Norwegen mit 4:1. Bei der WM 2011 in Deutschland wurde aus dem Norden nur Wolfsburg als Austragungsort berücksichtigt.