Er war Bayerns „Verkaufskandidat“: Darum leidet Kimmich mit dem BVB
Borussia Dortmund erhält nach der bitteren Niederlage bei RB Leipzig auch noch Mitleid vom FC Bayern. „So ein bissel leidet man schon mit, weil wir in der letzten Saison irgendwo in einer ähnlichen Situation waren. Wir sind auch unserem Anspruch hinterhergelaufen“, sagte Münchens Mittelfeldspieler Joshua Kimmich im ZDF-Sportstudio. Der BVB liegt nach dem 0:2 nur auf Rang elf in der Bundesliga – und 27 Punkte hinter Tabellenführer FC Bayern, der die Dortmunder am 12. April in der Allianz-Arena empfängt.
„Wir müssen auch selber noch gegen Dortmund spielen. Das ist nie angenehm, weil man natürlich schon auch sieht, dass sie eine große Qualität in der Mannschaft und im Kader haben“, sagte Kimmich und ergänzte: „Man hofft schon, dass sie da so ein bissel einen Push kriegen und auch in der Bundesliga jetzt ihre Punkte holen. Natürlich nicht gegen uns – aber sonst können sie gerne gewinnen.“
Kimmich will Erfahrungen an die BVB-Profis weitergeben
Er versuche mit den Dortmunder Nationalmannschafts-Kollegen Kontakt zu halten, erklärte der DFB-Kapitän weiter. „Für uns alle in Deutschland ist es schon wichtig, wenn unsere Nationalspieler gut in Form sind, wenn sie gute Leistungen zeigen und wenn dann auch die Mannschaft erfolgreich ist.“ Er könne seine Erfahrungen weitergeben, schließlich seien beim FC Bayern im Vorjahr die Erwartungen in der Liga auch nicht erfüllt worden.
In der vergangenen Saison belegten die Münchner in der Liga hinter Meister Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart nur den dritten Platz – das war mit ein Grund für die Trennung vom damaligen Trainer Thomas Tuchel.
Joshua Kimmich: „Ich möchte selbst die Fragen stellen“
Nach langem Zögern hatte Kimmich vergangene Woche seinen Vertrag beim FC Bayern verlängert. Zeit für Champagner? Nicht für den 30-jährigen. „Für mich nicht, ich bin gleich zum Training gegangen“, sagte er.
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— FC Bayern München (@FCBayern) March 13, 2025
✍️ FC Bayern und Joshua Kimmich verlängern bis ????.
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Die Verhandlungen mit dem Rekordmeister über das neue Arbeitspapier bis 2029, das er am Donnerstag unterschrieb, führte Kimmich erneut selbst – ohne Berater. „Ich bin der Meinung, dass ich meine Interessen am besten vertreten kann“, erklärte Kimmich. „Ich möchte selbst die Fragen stellen, die Antworten hören. Ich glaube, das könnte keiner besser als ich selbst.“
Kimmich sah sich im Sommer als FCB-Verkaufskandiat
Warum es so lange dauerte? Im vergangenen Sommer hatte er das Gefühl, „ein Verkaufskandidat zu sein“, der Verein habe davon gesprochen, „dass Gehalt eingespart werden sollte“. Dann sei ihm jedoch mitgeteilt worden, „dass ich das Gesicht des Vereins werden sollte“. Deshalb sei es „schwierig gewesen, diese Meinungsänderung innerhalb von ein paar Wochen zu glauben“, erläuterte Kimmich, „das Vertrauen ist über die sehr offenen Gespräche wieder gewachsen“.

Er habe auch mit anderen Klubs verhandelt, bestätigte er, und „alle Optionen nebeneinander gelegt“. Sehr wichtig sei für ihn gewesen, dass andere umworbene Spieler wie Jamal Musiala ihre Verträge auch verlängert hätten. Er habe gemerkt, „dass nicht viele Vereine auf der Welt mit dem FC Bayern konkurrieren können“, sagte Kimmich.
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Mit seiner Frau habe er regelmäßig über die Verhandlungen gesprochen, sie habe aber nicht versucht, „Einfluss zu nehmen“, berichtete er, „sie hat gesagt, wir kommen überall hin mit.“ Am Ende sei sie mit dem Ergebnis zufrieden gewesen: „Sie hat gesagt: Das hast du gut gemacht, wir fühlen uns hier sehr wohl.“ (dpa/sid/mb)
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