Egidius Braun 2020 bei einem öffentlichen Training der Nationalmannschaft
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  • Foto: imago/Team 2

Er wurde 97! Ex-DFB-Präsident Egidius Braun verstorben

15 Jahre Schatzmeister, dann Chef beim DFB. Egidius Braun prägte den Verband. Sein Motto: „Fußball – Mehr als ein 1:0.“ Nun ist er verstorben.

Der deutsche Fußball trauert um Egidius Braun. Der frühere Präsident des DFB ist in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 97 Jahren gestorben. Das teilte der DFB mit. „Heute ist ein trauriger Tag für alle Fußballerinnen und Fußballer in Deutschland und Europa. Mit Egidius Braun verlieren wir einen besonderen Menschen, der sich mit den Möglichkeiten des Fußballs gerade für diejenigen eingesetzt hat, die Unterstützung und Zuwendung brauchen. Dabei trieb ihn insbesondere die Sorge um in Not geratene Kinder und Jugendliche“, sagte der neue DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

Ex-DFB-Präsident Egidius Braun war 15 Jahre Schatzmeister

Braun begann seine Funktionärskarriere im Fußball als Präsident des Verbandes Mittelrhein 1973 im Alter von 48 Jahren. 1977 wurde er Schatzmeister des DFB. Nach 15 Jahren in dem Amt stieg er zum achten Präsidenten des mitgliederstärksten Fußball-Verbandes der Welt auf. Er blieb bis zum 28. April 2001 DFB-Chef.

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Bewegt durch Eindrücke im Waisenhaus „Casa de Cuna“ in Queretaro während der WM 1986 gründete Braun die Mexiko-Hilfe. 2013 erhielt er vom mexikanischen Botschafter den Verdienstorden „Águila Azteca“, den höchsten Orden Mexikos für ausländische Personen, die nicht Politiker sind.

Niersbach: Brauns war „das soziale Gewissen des deutschen Fußballs“

Seit 2001 gibt es die Egidius-Braun-Stiftung, die heute noch alle zwei Jahre ein Benefiz-Länderspiel veranstaltet. Brauns Motto: „Fußball – Mehr als ein 1:0.“ Für Wolfgang Niersbach, einen seiner Nachfolger, war Egidius Braun „das soziale Gewissen des deutschen Fußballs“.

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In seiner Amtszeit erlebte „Pater Braun“ einen Titel: den EM-Sieg 1996. Die Eindrücke der Weltmeisterschaften seiner Amtszeit sind jedoch getrübt. 1994 schickte Braun Nationalspieler Stefan Effenberg nach dessen Stinkefinger gegen die Fans nach Hause. Noch viel schwerer bedrückten Braun die Geschehnisse 1998, als deutsche Hooligans in Lens randalierten und den französischen Polizisten Daniel Nivel schwer verletzten.


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Braun war passionierter Jäger und Fan von Alemannia Aachen. Er hatte Rechtswissenschaften und Philosophie studiert und sich vor seiner Karriere beim DFB als Kartoffelgroßhändler einen Namen gemacht. 2006 erlitt Braun einen Schlaganfall. In der Folge trat er nur noch selten in der Öffentlichkeit auf. (dpa/fe)

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