„Ernüchtert wie lange nicht mehr“: Bochum-Trainer Hecking rechnet mit seinem Team ab
Die Arbeit der anwesenden Journalisten übernahm Dieter Hecking höchstpersönlich. „Wenn einer nach meiner Rückkehr fragen will: Lieb und nett waren wir“, sagte der enttäuschte Trainer des VfL Bochum, der nach dem 0:3 (0:1) bei seinem Ex-Verein Borussia Mönchengladbach „ernüchtert wie lange nicht mehr“ über den Auftritt seiner Mannschaft war.
Wieder einmal zeigte Heckings Team in der Fremde eine schwache Leistung. Hatte der VfL vor einer Woche noch das 3:3 gegen RB Leipzig an der Castroper Straße wie einen Sieg gefeiert, war nun im Borussia-Park wenig von einer Aufbruchsstimmung im Abstiegskampf zu spüren. „Die Tore, wie wir sie kriegen – das war nicht bundesligareif, das muss ich so deutlich formulieren“, haderte Hecking: „So werden wir auswärts wenige Punkte holen. Und dann wird das, was wir uns vorgenommen haben, schwierig zu gestalten.“
Dieter Hecking hätte sich andere Gegentreffer gewünscht
Beim 0:1 durch Rocco Reitz (34.) ließ sich das Tabellenschlusslicht von einer einfachen Eckenvariante des Heimteams düpieren. In Durchgang zwei agierte die Hintermannschaft nach einem schnell ausgeführten Einwurf der Gladbacher, der für Hecking ein „falscher“ war, dann ungeschickt, Robin Hack (55.) erhöhte. „Das 0:2 durch Robin darf nicht fallen. Wir sind noch so nett und freundlich, gute Gäste, helfen dem Tim Kleindienst mehr oder weniger auf, dass er den Einwurf ausführen kann“, sagte Hecking. Im Anschluss sei aber „das Abwehrverhalten in der letzten Kette“ auch „zu einfach“ gewesen.
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Dass dann Kleindienst (86.) per Nachschuss nach einem strittigen Foulelfmeter auf 0:3 aus Sicht der Bochumer stellte, rundete den Abend entsprechend ab. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Borussia andere Treffer erzielt als die, die wir gefressen haben“, sagte Hecking, der trotz der eigenen Unzufriedenheit den Auftritt der Gladbacher „nicht kleinreden“ wollte: „Borussia hatte etliche Chancen.“
Auf Bochum wartet nun ein Heimspiel gegen Freiburg
Und so richtete Hecking lieber wieder den Fokus auf seine eigene Mannschaft. In Sachen Auswärtsschwäche gelte es, „schnellstmöglich Knöpfe zu drücken“, so der 60-Jährige: „Ich habe gedacht, dass wir das irgendwann in den Griff kriegen. Aber heute bin ich echt ernüchtert, weil das in der Form nach dem 3:3 gegen Leipzig nicht zu erwarten war.“
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Immerhin hat der erfahrene Trainer jetzt ein wenig Zeit zum Grübeln. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wartet erst mal das Heimspiel gegen den SC Freiburg. (sid/mp)
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