Ex-Bundesliga-Trainer: „Erst habe ich die Hose runtergelassen, dann die Unterhose“
Rein taktisch betrachtet stand er am Ende nackt da – aber für Alexander Zorniger hat es sich gelohnt. Der 54-jährige Trainer aus Mutlangen feierte mit Apollon Limassol die Meisterschaft von Zypern. Sein „Nackigmachen“ geschah aber schon vor der großen Titel-Party.
„Okay, ich habe im Sommer die Hose runtergelassen, dann lasse ich jetzt auch noch die Unterhose runter“, sagte Zorniger im Interview mit dem „Kicker“. Der ehemalige Cheftrainer von RB Leipzig und VfB Stuttgart umschrieb damit, dass er sich gegenüber dem Vorstand des Vereins auf Änderungen seines ursprünglich geplanten Spielsystems einließ – sich quasi eine Blöße gab. Deshalb gefiel den Bossen wohl auch, was sie sahen, als die Hosen fielen.
Ex-Bundesliga-Trainer Zorniger wird auf Zypern mit Limassol Meister
„So diplomatisch war ich vorher nie“, resümiert Zorniger im Gespräch mit dem Fachblatt – schließlich galt er während seiner Trainerzeit in Deutschland eher als sturer Dogmatiker. Lohn des Umdenkens war der vierte Meistertitel in der Geschichte von Apollon Limassol und der erste seit 16 Jahren.
„Grundpfeiler stehen unverändert“: So sieht Zorniger seine Trainer-Karriere
In Stuttgart habe er „medial einfach zu viele Baustellen aufgemacht“, blickt Zorniger selbstkritisch aufs Jahr 2015 zurück. Etwa, als er sich mit Timo Werner anlegte, obwohl der gerade ein Tor geschossen hatte. Nach nur 13 Spielen kam das Aus bei den Schwaben, und Zorniger verdingte sich fortan im Ausland. Mit Bröndby IF gewann er den dänischen Pokal, ehe er vor einem Jahr nach Zypern wechselte.
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„Eine gewisse Kompromissbereitschaft gehört inzwischen dazu“, bilanziert Zorniger seine Laufbahn: „Aber meine Grundpfeiler des Coachings stehen unverändert.“ Hört sich so an, als ob er seine Meisterschaftsprämie dann doch nicht in Hosenträger anlegt.