Die israelischen Nationalspieler singen die Nationalhymne.
  • Zum ersten Mal seit Kriegsbeginn durften die israelischen Nationalspieler wieder ihre Hymne bei einem offiziellen Fußballspiel singen.
  • Foto: dpa

Erstes Länderspiel seit Kriegsbeginn: Pfiffe bei Israels Hymne!

Erstmals seit dem Kriegsausbruch im Nahen Osten bestreitet die israelische Nationalmannschaft wieder ein Länderspiel. Gegen den Kosovo setzt es zwar eine Niederlage, aber wenn es nach Spielern und Trainer geht, soll die Partie für viel mehr stehen, als nur Fußball.

Trotz Pfiffen bei der Hymne und der Niederlage war die Rückkehr in die EM-Qualifikation für Israels Nationalmannschaft ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität. „Wir hatten in der Umkleide Tränen in den Augen“, erklärte Israel-Kapitän Elia Dasa nach dem 0:1 im Kosovo. „Wir haben Videos von Soldaten und Kindern erhalten. Sie lächelten, aber sagten uns, sie hätten kein zu Hause mehr, wo sie das Spiel sehen könnten. Das hat mich gebrochen.“

Hochsicherheitsspiel in der EM-Qualifikation – Rashica schießt Tor des Tages

„Ich suche keine Ausreden. Es war schwierig, ins Spiel zu finden. Jetzt freuen wir uns auf die nächsten Spiele“, bilanzierte auch Trainer Alon Hazan. Man sei sehr enttäuscht, den Menschen „zu Hause kein Lächeln geschenkt zu haben“. Während der Nationalhmyne hatten die Israelis mit ihren Händen ein gebrochenes Herz geformt. Bei einigen flossen Tränen. „Jeder hier kennt jemanden, der vom Krieg betroffen ist. Es ist ein Teil von uns.“

Das Spiel in Pristina fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Während der israelischen Hymne waren im Stadion Pfiffe und Buhrufe von den Tribünen zu hören. Medienberichten zufolge wurde die Nationalmannschaft von mehr als 30 Geheimdienstmitarbeitern begleitet. Direkt nach der Begegnung flog die Mannschaft nach Budapest, wo aufgrund des Gaza-Kriegs die Heimspiele stattfinden. Dort empfängt das Team am Mittwoch die Schweiz.

Das entscheidende Tor bei widrigen Platzverhältnissen erzielte der frühere Bremer Milot Rashica in der 41. Minute. Bayerns Ersatztorwart Daniel Peretz saß am Mittwochabend auf der Bank. Durch die Niederlage belegt Israel in Gruppe I weiter Platz drei mit vier Punkten Rückstand auf die Schweiz.

Israel mit vier Länderspielen – Schweiz, Rumänien und Andorra nächste Gegner

Die Spiele Israels wurden im Oktober aufgrund des Gaza-Kriegs nicht ausgetragen. Deshalb absolviert die Mannschaft nun vier Spiele binnen etwas mehr als einer Woche. Ein wahres Mammut-Programm. Nach den Begegnungen im Kosovo und gegen die Schweiz stehen die Spiele gegen Rumänien und in Andorra auf dem Programm.

Auslöser des Krieges war das Massaker, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober im Grenzgebiet verübt hatten. Auf israelischer Seite waren dabei und in den folgenden Tagen mehr als 1400 Menschen getötet worden, darunter auch viele Frauen, Kinder und Jugendliche.

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Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf über 10.000 gestiegen. Die Zahlen und Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

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