Experten-Zoff: Matthäus und Hamann mit Angebot für Tuchel – Bayern-Boss äußert sich
Seit Wochen herrscht beim FC Bayern München trotz guter Ergebnisse Unruhe. Trainer Thomas Tuchel musste sich mehrfach der Kritik der TV-Experten Didi Hamann und Lothar Matthäus stellen. Nach einem denkwürdigen Interview nach dem Topspiel gegen Borussia Dortmund scheint zumindest einer der drei Streithähne dem anderen die Hand reichen zu wollen.
Thomas Tuchel hatte eindeutig genug, als er am vergangenen Samstag nach dem 4:0-Sieg gegen Borussia Dortmund das Fernseh-Interview für Bezahlsender „Sky“ abbrach. Immer wieder hatte Experte Lothar Matthäus den Bayern-Coach für den Fußball seiner Mannschaft kritisiert. Zwei Tage nach dem Vorfall, gibt es nun eine Art Friedensangebot des deutschen Rekordnationalspielers. „Wir können auch ein Bier miteinander trinken“, schlägt Matthäus bei „Sport1“ vor.
Matthäus erklärt Tuchel-Kritik – Reaktion stößt auf Unverständnis
Einen Fehler will Matthäus allerdings nicht gemacht haben. „Ich habe in den letzten sieben Monaten jetzt nicht wesentliche Schritte gesehen, die besser oder anders gemacht worden sind – und das habe ich gesagt“, gibt er zu verstehen. „Was ich kritisiert habe war, wie die Ergebnisse zustande gekommen sind. Da hat mir diese Souveränität und Qualität, die gegen Dortmund gezeigt wurde, häufig gefehlt.“
„Wenn das bei Thomas Tuchel falsch angekommen ist, dann ist das seine Sache, wie er damit umgeht“, relativiert Lothar Matthäus die Reaktion des bayerischen Cheftrainers. Und fügt auch direkt einen weiteren Rat an. „Ich bin früher häufiger kritisiert worden, sowohl als Spieler als auch als Trainer. Ich habe dann zweimal geschluckt und versucht, es im nächsten Spiel besser zu machen.“
Hamann distanziert sich – Hainer stellt sich hinter Thomas Tuchel
Ebenfalls an dem Streit beteiligt ist auch „Sky“-Experte Dietmar Hamann. Der Champions-League-Sieger von 2005 hatte wie Matthäus mehrfach harsche Kritik an Thomas Tuchel geäußert. Ein persönliches Treffen, halte er aber für nicht nötig. „Nähe ist ungut und nicht förderlich“, erklärte der 50-Jährige bei „Sky90“. „Ich hätte kein Problem, mit ihm einen Kaffee zu trinken, aber wenn nicht, dann ist es auch gut.“
Das könnte Sie auch interessieren: „Wenn er jetzt schon so empfindlich reagiert…“: Magaths Prognose für Tuchel
Rückendeckung erhält Tuchel unterdessen von Bayern-Präsident Herbert Hainer. „Ich finde es gut, dass der Thomas jetzt ein Stoppschild gesetzt hat. Mir gefällt es, dass er so wehrhaft ist“, lobt dieser bei „Magenta Sport“. „Jeder kann seine Meinung sagen und Kritik üben. Manchmal hatte man den Eindruck, dass bei uns alles in Schutt und Asche liegt und wir gegen den Abstieg spielen.“
Mit Blick auf die Bundesliga-Tabelle und die erfolgreiche Bilanz auf internationalem Boden ist Hainer begeistert von Tuchels Arbeit. „Wir haben noch kein Spiel verloren und haben in der Champions League alle Spiele gewonnen. Ja, wir sind im Pokal ausgeschieden. Nicht gut, aber das kann passieren.“ (ck/sid/dpa)