Experte zu Köln-Randale: „Es wird vermehrt Kampfsport trainiert“
Die Krawalle beim Conference-League-Spiel zwischen OGC Nizza und dem 1. FC Köln sind für den Fan-Experten Michael Gabriel das Resultat einer langjährigen Aufrüstung in den Ultra- und Hooligan-Szenen.
„Wir beobachten momentan eine Verschärfung der Situation, die besorgniserregend ist“, sagte der Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte der „Rheinischen Post“.
Nachholbedarf wegen Corona? So erklärt ein Fan-Koordinator die Gewalt
Kölner Anhänger hatten sich vor und im Stadion gewalttätige Auseinandersetzungen mit französischen Fans geliefert. „Schon seit einigen Jahren wird in Teilen der Szenen vermehrt Kampfsport trainiert, und die Bereitschaft zur Gewaltanwendung im Rahmen von Spielen und nicht nur bei verabredeten ‚Matches‘ abseits der Stadien steigt“, sagte Gabriel: „Während Corona fiel eine Präsentationsfläche weg, und es besteht offenbar eine Art Nachholbedarf, um sich gegenüber den anderen Szenen zu positionieren.“
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Die Koordinationsstelle Fanprojekte ist bei der Deutschen Sportjugend in Frankfurt am Main angesiedelt. Sie wurde 1993 eingerichtet, um Fanprojekte bei den Vereinen inhaltlich zu begleiten und zu koordinieren. Sie wird finanziert von der Bundesregierung, vom DFB und der DFL.