Bernd Neuendorf vor der Trainerbank
  • Das Fanbündniss „Unsere Kurve e.V.” richtet sich mit einem offenen Brief an den DFB Präsidenten Bernd Neuendorf.
  • Foto: imago/MIS

„Folterstaat“: Fanbündnis mit flammenden Appell an den DFB wegen Saudi-WM

Die Kritik an der erwarteten und zugleich umstrittenen Vergabe der WM 2034 nach Saudi-Arabien nimmt nicht ab. Am Montag veröffentlichte ein Fanbündnis, zu dem auch der bekannte Verein „Unsere Kurve e.V.” gehört, einen offenen Brief an den Präsidenten des DFB. Darin wird Bernd Neuendorf aufgefordert, beim kommenden FIFA-Kongress am 11. Dezember gegen die Bewerbung des Wüstenstaats zu stimmen.

„Wir verurteilen alle Schritte und Beschlüsse, die zu einer Entscheidung pro Saudi-Arabien führen”, heißt es im veröffentlichten Schriftstück unter dem Slogan „No to Saudi Arabia 2034“: „Saudi-Arabien wendet seit Längerem riesige Geldsummen auf, um im internationalen Sport Einfluss zu gewinnen und große Turniere ins eigene Land zu holen”. Ein Ziel sei es dabei, vom „Image des Folterstaates abzulenken” und „eindeutiges Sportswashing” zu betreiben.

Mehrere Stimmen gegen die Vergabe nach Saudi-Arabien

Weitere Forderungen des Bündnisses sehen vor, bei einem Beschluss pro Saudi-Arabien und ausbleibenden „grundlegenden demokratischen und liberalen Reformen im Land” vor den WM-Qualifikationsspielen unter den DFB-Mitgliedern darüber abzustimmen, ob die Nationalmannschaft an dem Turnier überhaupt teilnehmen soll.
Die Vergabe der Fußball-WM 2034 nach Saudi-Arabien gilt als Formsache. Die FIFA schätzte in einem Ende November veröffentlichten Prüfbericht die viel diskutierten Menschenrechte beim einzigen Bewerber nur als „mittleres Risiko” ein. Insgesamt bescheinigt die FIFA eine „einmalige, innovative und ambitionierte Vision”.

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Zuvor hatten Ende Oktober mehrere Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch ein von der FIFA veröffentlichtes Gutachten zur Bewertung der Menschenrechtssituation kritisiert und als „fehlerhaft” und „irreführend” bezeichnet. Das Gutachten war unter anderem von der in Riad ansässigen Kanzlei AS&H Clifford Chance vorgenommen worden. (sid)

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