Frankfurt-Präsident Peter Fischer
  • Frankfurt-Präsident Peter Fischer auf dem Fanfest der Eintracht in Berlin
  • Foto: imago/Jan Huebner

Frankfurt-Boss Fischer lästert über Leipzig – und spricht über Morddrohungen

Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer hat seinen „letzten großen Auftritt“ für eine mitreißende Rede genutzt. Vor dem DFB-Pokalfinale am Samstagabend heizte das Vereinsoberhaupt den Fans am Berliner Breitscheidplatz ein. 

„Ihr habt die Stadt im Griff. Ihr rockt dieses Ding. Ihr schenkt heute Frankfurt, der Region und ganz Fußball-Deutschland einen großen Tag“, rief Fischer von der Bühne beim offiziellen Fanfest der Eintracht, bei dem in den Nachmittagsstunden Zehntausende Fans präsent waren.

„Leipzig kriegt seine Mitglieder in einen VW-Bus“

Fischer, der nach 23 Jahren Anfang 2024 abtritt, attackierte auch Finalgegner RB Leipzig. „Wer ist denn heute Abend nicht für Eintracht Frankfurt? Alle unsere Bundesliga-Gegner drücken uns die Daumen. Ihr seid der lebende Beweis des absoluten Traditionsvereins“, sagte der 67-Jährige. Während man selbst 131.000 Mitglieder habe, kriegen „die von Leipzig ihre Mitglieder in einen VW-Bus“, spottete der Funktionär. Fischer wurde immer wieder von den feiernden Fans unterbrochen. Die Anhänger stimmten Sprechgesänge wie „Peter, noch ein Jahr“ oder „Peter ist der beste Mann der Welt“ an.

Der Präsident kündigte an, vor dem Endspiel im ausverkauften Olympiastadion auch noch zur Mannschaft sprechen zu wollen. Auf die Frage, was er Kevin Trapp und Co. sagen werde, antwortete Fischer den Journalisten im kleinen abgesperrten Bereich hinter der Bühne: „Das ist der letzte Pokal, den ich mit euch gewinnen kann. Also müsst ihr auch mal was für mich tun.“

Fischer über Kokain-Ermittlungen: „Ich hatte keine Energie, vom Stuhl aufzustehen“

In einem Interview mit RTL sprach Fischer auch über die vergangenen Monate und die inzwischen eingestellten Kokain-Ermittlungen gegen ihn. „Es gab eine ganz lange Zeit, wo ich gar keine Kraft hatte. Da habe ich gemerkt: Ich habe keine Energie, vom Stuhl aufzustehen. Das war ein Prozess. In diesem Prozess helfen immer die guten, alten Freunde und die Familie. Die, auf die du dich verlassen kannst“, sagte Fischer.

Fischer über den Kampf gegen den „braunen Dreck“

Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen Fischer im März eingestellt. Im November 2022 waren gegen den Vereinschef und drei weitere Beschuldigte Ermittlungen aufgenommen worden. Ihnen war vorgeworfen worden, zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt eine unbekannte Menge Kokain unerlaubt erworben und aufbewahrt zu haben. Fischer sprach von „der linkesten Art und Weise“, mit der man ihn über den minderjährigen Sohn habe dran bekommen wollen. Er habe auch zahlreiche Morddrohungen mit konkreten Gewaltfantasien erhalten: „Wenn man den Aktenordner mit den ganzen Dingen sieht, wo ich überall umgebracht werden soll und wie ich sterben sollte …“

Er stehe für „klare Kante“, sagte Fischer. Jeder, der ihn kenne, wisse „ganz genau, dass ich diese Demokratie schätze, dass ich streitbar bin, dass ich laut bin, dass ich mich nicht verstelle“, so Fischer: „Die anderen sind laut. Der ganze braune Dreck ist laut. Wir, die Lieben, sind viel zu leise. Ich bin einer von den Lieben, der laut ist.“ 

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Geholfen habe ihm neben der Familie und den Freunden auch der Sport. „Gemeinsam gewinnen und verlieren. Was das bedeutet, das hat meinem Sohn geholfen und mir. So hilft mir auch der Pokalgewinn“, kündigte Fischer vor dem Endspiel gegen RB Leipzig selbstbewusst an. „Irgendwann gab es einen Moment, in dem ich gesagt habe: Alles klar, das Imperium schlägt zurück. Aufstehen, zehnmal hinfallen, elfmal aufstehen. Hör auf mit deiner Predigerei für die anderen. Guck dich mal in deinem Spiegel an, du jämmerlicher Kerl. Hör auf, dich selbst zu bemitleiden“, beschrieb der Präsident seine Gefühlslage.

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