Für krasse Summe: DAZN schnappt sich die Klub-WM – und überträgt kostenfrei!
Ein mögliches Wiedersehen mit Lionel Messi, die Chance auf die Champions-League-Revanche gegen Real Madrid und die Aussicht auf ein Kräftemessen mit den Fußball-Giganten Südamerikas: Die neue Klub-WM nimmt für Bayern München und Borussia Dortmund am Donnerstag konkrete Formen an. Bei der Auslosung in Miami werden die acht Vierergruppen ermittelt – und während die beiden Bundesligisten im kommenden Sommer (15. Juni bis 13. Juli) in den USA auf spannende Duelle hoffen dürfen, hat die FIFA ein großes Problem gelöst.
Denn DAZN wird exklusiver weltweiter Broadcaster der Klub-WM. Der Streaming-Dienstleister wird alle 63 Spiele des Turniers in den USA kostenfrei übertragen. Fans brauchen dafür nur einen DAZN-Account, aber ausdrücklich kein kostenpflichtiges Abonnement. Die FIFA hatte für sein Prestigeprojekt lange nach einem Medienpartner gesucht.
Laut „Bild“ zahlt DAZN für die Turnier-Rechte eine Milliarde US-Dollar (950 Millionen Euro), vergleichbar mit den Kosten für die Übertragung einer kompletten Bundesliga-Saison samt 2. Liga und Relegationsspielen!
Für DAZN ist es ein weiterer Coup: Das Unternehmen zeigt ab 2025/26 auch die Samstags-Konferenz der Bundesliga.
Klub-WM so teuer wie Bundesliga-Rechte
„Diese bahnbrechende Vereinbarung mit der FIFA ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg von DAZN, die ultimative Unterhaltungsplattform für Sportfans auf der ganzen Welt zu werden“, sagte Shay Segev, CEO Global der Plattform. DAZN sei „die einzige Sport-Streaming-Plattform, die eine wirklich globale Reichweite hat, mit weltweit führender Technologie und dem Ziel, allen Sportfans das beste digitale Erlebnis zu bieten.“
FIFA-Präsident Gianni Infantino kommentierte, er freue sich, dass „die FIFA in Zusammenarbeit mit DAZN und FIFA+ das Beste des Klubfußballs kostenlos in die ganze Welt bringen wird. Das bedeutet, dass jeder einzelne Fußballfan auf der ganzen Welt die besten Spieler der 32 besten Klubs bei der neuen Klub-Weltmeisterschaft sehen kann.“ FIFA+, die „Videothek“ des Weltverbandes mit Spielaufzeichnungen, Dokumentationen und Live-Angeboten, wird auf der DAZN-Plattform integriert.
Die Gruppenphase des vierwöchigen Turniers mit 32 Mannschaften wird am Donnerstag (19 Uhr MEZ) in Miami im US-Bundesstaat Florida ausgelost. Der deutsche Rekordmeister ist bei der Auslosung in Topf 1 gesetzt und geht anderen europäischen Schwergewichten wie Manchester City aus dem Weg, die Borussia ist in Topf 2 unter anderem potenzieller Gegner von Real Madrid – es winkt die Neuauflage des diesjährigen Champions-League-Finals.
Klub-WM: BVB oder Bayern gegen Messis Miami?
Der achtmalige Weltfußballer Messi könnte mit Inter Miami in Topf 4 beiden deutschen Klubs zugelost werden, aus Südamerika sind unter anderem Copa-Sieger Botafogo, River Plate oder die Boca Juniors qualifiziert. Insgesamt kämpfen 32 Teams im erstmals in dieser Form ausgetragenen Wettbewerb um den Titel. Und um das ganz große Geld.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke glaubt an die Zukunft des neuen Formats. „Die Klub-WM wird garantiert durch die Decke gehen, davon bin ich überzeugt“, sagte Watzke und orakelte, dass das Turnier als einer von vier Wettbewerben neben der Champions League sowie EM und WM fortan „alles überstrahlen“ werde.
Auch Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen ist „überzeugt davon, dass die Klub-WM ein Turnier werden kann, welches die Fans auf der ganzen Welt begeistert“, wie er der Abendzeitung sagte: „Dadurch, dass es künftig nur alle vier Jahre stattfindet und nicht wie bisher jedes Jahr, wird der Titel aufgewertet.“
Hoeneß: „Es geht nicht mehr lange gut mit unserem Sport“
Begeisterung bei den Bossen, Bedenken bei den Spielern: Die abermals erhöhte Belastung ist einer der großen Kritikpunkte. Der ohnehin schon volle Terminkalender wird weiter aufgebläht, die Erholungszeiten sinken abermals. Die Spielergewerkschaft FIFPRO warnt vor Verletzungen, psychischen Problemen, schlechteren Leistungen und Risiken für die Karriere der Spieler.
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Unzufrieden ist unter anderem Toni Kroos, der im Sommer seine Karriere beendet hatte. Man müsse irgendwann „mal aufwachen und ein bisschen an die Spieler und ein ganz kleines bisschen weniger ans Geld denken“, schimpfte er. Auch Uli Hoeneß ist kein Freund der Veranstaltung. „Es geht nicht mehr lange gut mit unserem Sport“, sagte Hoeneß über die Belastung. Die Klub-WM sei eine Veranstaltung, „an der wir teilnehmen müssen, weil wir es uns als Bayern München nicht anders erlauben können“. (SID/js)