Hakan Sükür sitzt auf einem Sessel.
  • Hakan Sükür sorgt sich um die Menschen in der Türkei.
  • Foto: GettyImages

Fußball als Propaganda: Türkei-Profi erhebt Vorwürfe gegen Erdogan

Hakan Sükür war in seiner türkischen Heimat einst einer der gefeierten Helden der Fußball-WM 2002. Mittlerweile muss er Schutz vor Präsident Recep Tayyip Erdogan suchen.

In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ erhebt der ehemalige Stürmerstar schwere Vorwürfe gegen Erdogan und seine Anhänger. „Die Politiker in der Türkei benutzen den Fußball für ihre Zwecke“, wird er dort zitiert. Vor allem seine eigene Person werde in der Türkei zu Propaganda-Zwecken missbraucht: „Die Politik benutzt mich als bekanntesten Spieler der Türkei, der auch im Volk populär ist, um Angst zu sähen.“

Hakan Sükür lebt in den USA: Seine Familie leidet weiterhin

Sükür ist vor mehreren Jahren in die USA geflohen, aber ein großer Teil seiner Familie blieb in der Türkei zurück. Das bekommt der 49-Jährige immer wieder zu spüren. „Mein Vater wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, ohne jemals etwas verbrochen zu haben“, sagt er. Der Ex-Profi sieht sich nicht als Einzelfall. „Ich durchlebe immer noch schwere Zeiten, werde schikaniert, obwohl ich nichts getan habe. Das Gleiche macht das Regime auch mit anderen Menschen, die widersprechen, die ihnen nicht passen.“

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In der Vergangenheit liefen gegen Hakan Sükür in der Türkei mehrere Gerichtsverfahren. Präsident Recep Tayyip Erdogan sieht ihn als Verbündeten seines politischen Gegners Fethulla Gülen. Diesen macht der aktuelle Amtsinhaber für einen Putschversuch im Jahr 2016 verantwortlich. (ck/dpa)

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