Gegen Hoffenheim: St. Pauli muss schaffen, was noch keinem gelungen ist
Um im Abstiegskampf voranzukommen, muss der FC St. Pauli am Freitagabend gegen Hoffenheim (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) schaffen, was noch keinem deutschen Erstligisten in diesem Monat gelungen ist: ein Heimsieg.
Mit einem bisschen Hilfe vom Februar hat es der März 2025 schon jetzt in die Fußball-Geschichtsbücher geschafft. Am 23. Februar fertigte Bayern München die Frankfurter Eintracht zu Hause mit 4:0 ab. Danach gab es 19 Spiele nacheinander ohne einen einzigen Heimsieg – einmalig in der Bundesliga-Historie. Die Bayern verloren gegen Bochum, Leverkusen gegen Bremen, Dortmund gegen Augsburg, Frankfurt gegen Union Berlin … selbst die größten Außenseiter feierten Auswörtssiege.
Was in dieser Zusammenballung ein Novum ist, entspricht insgesamt der Entwicklung in dieser Spielzeit. Das 2:1 von Union Berlin bei Eintracht Frankfurt am Sonntag war bereits der 79. Auswärtssieg – schon jetzt mehr als in der gesamten Saison 1995/96, als St. Pauli letztmals der Erstliga-Klassenerhalt gelang. Damals gewannen die Gästeteams insgesamt nur 75 Partien, drei davon der FC St. Pauli – in Freiburg, Mönchengladbach und Uerdingen.
Blessin: „Der Druck zu Hause ist ein anderer“
In der aktuellen Serie hat St. Pauli vier seiner sechs Dreier auswärts errungen (kurioserweise allesamt in Baden-Württemberg). Der defensivorientierte Fußball des Aufsteigers funktioniert fernab der Heimat oft besser als am Millerntor, wo die Kiezkicker ein ums andere Mal in Konter liefen. „Wir wollten schon immer eine Heimmacht sein“, sagt St. Pauli-Trainer Alexander Blessin: „Aber dass der Druck zu Hause ein anderer ist, ist nachvollziehbar.“

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Die Kiezkicker stehen mit ihrer Heimschwäche bei weitem nicht allein da: Auch Heidenheim, Hoffenheim, Bremen, Wolfsburg und Mainz haben in der Ferne bislang besser abgeschnitten als im eigenen Stadion. Nur 41 Prozent aller Partien in dieser Saison endeten mit Heimsiegen, historisch liegt der Wert in 61 Jahren Bundesliga knapp über der 50-Prozent-Marke. Geringer fiel der Heimvorteil nur in der Saison 2019/20 aus, als die Schlussphase wegen der Corona-Einschränkungen vor leeren Rängen gespielt wurde. Am Dienstag jährt sich das erste „Geisterspiel“ der Bundesliga-Geschichte zwischen Mönchengladbach und Köln zum fünften Mal.
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Dass Heimmannschaften ohne Fans im Rücken noch schlechter abgeschnitten haben, als es derzeit der Fall ist, gibt Hoffnung. Darauf, dass im ausverkauften Millerntor-Stadion dem FC St. Pauli am Freitagabend gelingt, was noch keinem deutschen Erstligisten in diesem Monat gelungen ist: ein Heimsieg.
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